Paul K
+++Vermittelt+++

+++VERMITTELT+++

Falls Sie eigentlich auf der Suche nach einem Hund sind, der noch keine eigene Familie hat, dann gehen Sie am besten über das Menü in der oberen Auswahl. („Hunde“ –> „Zuhause gesucht“)

Steckbrief
Alter: ca. 2016 geboren
Geschlecht: männlich, kastriert
Größe und Gewicht: ca. 38 cm und 15 kg
Charakter: vorsichtig, genießt Nähe, lässt sich auch streicheln, aber ab einer gewissen Distanz noch scheu gegenüber Menschen, zieht sich gern zurück, ansonsten aber völlig unkompliziert, ruhig, anspruchslos, anpassungsfähig, nie aggressiv
Kinderverträglich: sollten schon älter und rücksichtsvoll sein
Artgenossenverträglich: ja
Katzenverträglich: ja
Jagdinstinkt: bisher nicht festgestellt
Für Hundeanfänger geeignet: ja, insofern einfühlsam und geduldig
Wunschzuhause: ruhiges Zuhause mit verständnisvollen und geduldigen Menschen, ein souveräner Ersthund und eine ländliche Umgebung wären toll (sind aber kein Muss)


Liebe Menschen,

ich bin so froh, dass ich nach ca. dreieinhalb Jahren Shelterleben in Rumänien endlich auf eine Pflegestelle in Nordrhein-Westfalen reisen durfte. Jeden Tag schaue ich mir von den anderen Hunden ab, wie hier alles funktioniert. In nur wenigen Tagen habe ich mich nahtlos in den Alltag meiner Pflegefamilie eingefügt und begreife nun nach und nach, was für Annehmlichkeiten mir in meinem bisherigen Leben entgangen sind, weil ich gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Ganz toll finde ich z.B. das dicke Hundebett und mein geliebtes Nassfutter. Aber auch die Nähe meiner Pflege-Menschen finde ich richtig toll, suche oft ihre Nähe und schlafe nachts am liebsten vor ihrem Bett.

Meine liebe Pflegestelle schwärmt regelrecht davon, wie rasch und unkompliziert ich mich an den hiesigen Alltag angepasst habe. Ich bin stubenrein, meistere problemlos Treppen, komme angelaufen, wenn die Leine zum Gassigang klimpert und laufe auch angeleint richtig prima. Wenn es ans Autofahren geht, springe ich schon alleine in den Kofferraum, wenn ich an der Reihe bin und wenn ich mal zuhause warten muss, habe ich mit dem Alleinebleiben auch gar kein Problem. Drinnen bin ich sehr entspannt und ruhig, so wie es meiner Art entspricht. Und mit Artgenossen und Katzen bin ich super verträglich, mit meinen Hundefreunden beginne ich sogar ansatzweise schon zu spielen.

Von meinen Bezugspersonen lasse ich mich gut anfassen. Dabei mag ich es am liebsten, wenn meine Menschen sich mir auf umsichtige Weise nähern. Wenn jemand direkt oder unerwartet auf mich zu bewegt, erschrecke ich sehr. Ich kenne das noch nicht und fühle mich dann bedrängt. Obwohl ich dann manchmal riesige Angst bekomme, bin ich aber immer friedlich und niemals aggressiv. Schließlich weiß ich ja in meinem Herzen, dass man es hier nur gut mit mir meint!

Aber meine Pflegestelle ist eben nur mein Zuhause auf Zeit. Ich suche nun mein Für-Immer-Zuhause bei lieben und umsichtigen Menschen mit einem Alltag ohne Trubel, am liebsten in ländlicher Umgebung. Ich wünsche mir Menschen, die mich nicht bedrängen, sondern mich toll finden, so wie ich bin. Wenn Kinder im Haushalt leben, sollten sie unbedingt schon älter sein und verständig genug, meine Bedürfnisse zu verstehen und zu respektieren. Bitte habt dabei im Sinn, dass mein Bedürfnis nach Distanz auch von eurem Besuch akzeptiert werden sollte, denn zu viel Aufregung macht mir große Angst. Damit ich mich auf eine Weise und in einem Tempo, die mir entsprechen, in meinem neuen Zuhause eingewöhnen kann, wünsche ich mir, dass mir immer eine Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung steht. Richtig klasse wäre zudem ein souveräner Ersthund, an dem ich mich orientieren kann.

Spricht meine ruhige Art euch an? Dann meldet euch bitte, damit der erste Schritt in mein neues Zuhause getan ist. Ich freue mich sehr auf euch!

Euer Paul

Er wurde ca. 2016 geboren und wird entwurmt, entfloht, geimpft, gechippt, kastriert und mit europäischem Pass gegen eine Schutzgebühr von 460 € mit Schutzvertrag über den Verein „Seelen für Seelchen e.V.“ vermittelt. Des Weiteren wurde vor der Ausreise ein Schnelltest auf Mittelmeerkrankheiten durchgeführt, der negativ war.


Nachfolgend sein alter Text und Bilder aus Rumänien:

Steckbrief
Alter: ca. 2016 geboren
Geschlecht: männlich
Kastriert: ja
Charakter: etwas zurückhaltend, aber freundlich
Größe: ca. 35 – 40 cm
Im Shelter seit: Juni 2019
Verwandte: Geschwister Louis, Flöckchen, Anno, Mina, Momo und Selma (alle bereits in Deutschland)

Heute mal ein bisschen Werbung für all die wundervollen erwachsenen Wauzis, von jemandem, der so gar nicht im Rampenlicht stehen mag, aber er muss da mal was loswerden.
Also Bühne frei und Ruhe bitte, hier kommt Paul!

Hallo an alle, ich bin Paul.
Dank meiner lieben Patin habe ich einen Namen und einen Menschen, dem ich nicht egal bin. Ich soll stellvertretend für uns schüchterne und ängstliche Seelchen von uns erzählen.
Warum gerade ich? Das habe ich mich auch gefragt, aber Almendra, Fritzchen und all die anderen Vergessenen haben mich einfach vorgeschoben. Also mache ich es.
Die Leute hier sagen immer, es braucht viel Mut von euch Menschen, jemanden wie uns zu adoptieren. Weil es mit uns lange dauern wird, bis wir euch vertrauen können, wenn wir es überhaupt je schaffen. Weil es immer wieder Rückschritte geben wird.
Aber überlegt doch bloß mal, wie mutig und tapfer wir sein müssen!
In einer völlig fremden Welt und ohne unsere vertrauten Kumpels sollen wir uns zurecht finden. Ich finde, dafür muss man schon sehr mutig sein. Kein Wunder, dass wir uns nicht gerade nach vorne drängeln, oder?
Ihr Menschen, die ihr für uns in Frage kommt, habt alle Hundeerfahrung. Ihr wisst, was es bedeutet für jemanden wie uns da zu sein. Alle Höhen und Tiefen mit uns gemeinsam zu erleben. Dass ihr vielleicht auch mal nicht weiter wisst. Aber ihr wisst auch, dass euer Glaube und euer Vertrauen in uns irgendwann belohnt wird, egal wie lange es dauert, wie steinig der Weg auch sein mag.
Ihr könnt eine Wahl treffen und für einen von uns, die ganze Welt verändern. In eurer Hand liegt es, uns ins Leben zurück zu holen.
Viele von uns sind im besten Alter und wir haben noch so viel vor. Manche haben schon die Hälfte ihres Lebens im Shelter verbracht, andere kennen gar nichts anderes. Viele sind durch ein Handicap gezeichnet. Aber sind wir deswegen weniger wert? Wir alle wollen geliebt werden, wollen nicht nur einer unter so vielen sein. Wir alle sind etwas Besonderes!
Und wir wollen diesen Ort für immer verlassen. Versteht mich bitte nicht falsch. Als wir hier ankamen, schien es das Paradies zu sein. Wir mussten nicht mehr vom Regen durchnässt einen Unterschlupf finden. Oder uns vor der sengenden Sonne einen schattigen Platz erkämpfen, wo man uns nicht verjagt hat. Oder die Mamas einen sicheren Platz für ihre Welpen finden. Und das Beste, es gibt wirklich jeden Tag etwas zu fressen! Was für ein Luxus!
Für die meisten von uns ist das alles fremd und es gibt so viel Neues zu beobachten. Die Menschen hier meinen es sehr gut und kümmern sich um uns, obwohl uns das gar nicht so lieb ist. Aber eine Tatsache bleibt. Wir sind hier eingesperrt. Und aus Tagen werden Wochen, Monate, Jahre…
Vielleicht haben sie mich deshalb vorgeschoben. Würde Sammy hier von seinem „Leben“ erzählen, es wäre für euch schwer auszuhalten. Aber auch andere zermürbt das Warten immer mehr.
Ich bin seit Juni 2019 hier eingesperrt. Zu Beginn waren wir noch eine größere Gruppe von Angsthasen, die auf menschliche Gesellschaft gerne verzichten konnte. Nach und nach wurden meine Kumpels hier eines Tages rausgeholt und ich habe sie nie wieder gesehen.
Die Menschen hier sagen, sie haben das große Los gezogen und eine Familie gefunden. Von sowas verstehe ich nichts. Ich weiß nur, sie sind weg und ich werde immer trauriger. Nach so langer Zeit, die wir gemeinsam durchgestanden haben, ist im Februar Mina verschwunden, im März Selma und im April auch noch Momo. Anni und Louis sind letztes Jahr schon gegangen. Hoffentlich geht es ihnen gut, man hat sie in so ein großes weißes Gefährt verladen. Ich bin nun ganz allein, vermisse sie und frage mich, was hat das alles für einen Sinn? Was habe ich nur falsch gemacht?
Ich habe alles verloren, was mir vertraut war und mir Sicherheit gab. Und ich bin traurig. Dabei war ich mal ein richtiger Hund. Wir Hunde lieben es zu laufen und zu rennen, im Gras zu dösen. Wir sind neugierig und verspielt. Nichts davon ist hier möglich.
Und schon bald wird es wieder Sommer. Aber ich bin kein Galgo, der gerne in der Sonne schmorrt. Die Hitze macht mir etwas aus. Ich habe Hunde gesehen, die im Wasser planschen, sowas würde ich vielleicht auch mal probieren.
Und dann kommt der nächste bitter kalte Winter. Ich bin klein und kein Husky. Es macht mir etwas aus zu frieren und am Morgen noch zu zittern.
Mein Fell ist verschmutzt und juckt. Es macht mir etwas aus.
Ich muss auf engstem Raum schlafen, fressen und mich lösen. Es macht mir etwas aus.
Ich bin keiner von den Mutigen, aber glaube mir, ich würde wirklich versuchen stark zu sein, wenn sich mein Leben dadurch ändert. Wenn du mein Leben änderst. Wie lange muss ich noch warten?
Wir alle wären so gerne nochmal Hund…
Vielen Dank an alle, die mir bis hierhin zugehört haben. Das bin ich nicht gewohnt, die meisten nehmen mich gar nicht wahr. Und entschuldigt bitte, dass ich mich vielleicht undankbar anhöre, aber dieses ist meine Geschichte. Stellvertretend für Almendra, Bellatrix, Loki, Bandit und und und …

Das erzählt die neue Familie von Mina:
„Pauls Freundin Mina ist seit Februar 2021 bei uns. Sie hat uns völlig überrascht. Sie zeigt sich überhaupt nicht ängstlich, sie lässt sich nur nicht gern anfassen oder streicheln. Schon nach zwei Wochen kam sie mit ins Büro und macht weiterhin Fortschritte in ihrem Tempo. Sie spielt und kuschelt mit unserem Ersthund (auch von Seelen für Seelchen) ist neugierig und gelehrig. Ein weiterer absoluter Traumhund…“