Reisebericht Nr. 2 – September 2021
– Nicole und Michael

10.09.2021 – 13.09.2021

Anreise und Tag 1

REISEBERICHT TAG 1 – NICOLE & MICHAEL

Nach der späten Landung am Flughafen in Iaşi machten wir uns nachts auf den Weg ins Hotel. Iaşi ist eine Stadt, die sehr lebendig ist und da sie sonst immer nur zur Durchreise für uns diente, waren wir sehr überrascht, was sie noch so zu bieten hat …

Am nächsten Morgen nach einer längeren Autofahrt wurden wir im Shelter Help Azorel sehr herzlich begrüßt, unser letztes Treffen lag corona-bedingt leider schon 2 Jahre zurück und so ein persönliches Treffen kann nie ersetzt werden durch den täglichen Austausch von Nachrichten.

Bei einem gemeinsamen Rundgang verschaffen wir uns einen groben Überblick. Ein paar Seelchen springen dabei direkt ins Auge, einige, weil sie sich sofort bemerkbar machen und wieder andere, weil sie schüchtern aus der zweiten Reihe abwarten, bis man ihnen einen Augenblick der Aufmerksamkeit schenkt. Immer wieder sieht man Köpfe zwischen den Gittern herausgucken, in der Erwartung, dass sie vielleicht die Nächsten sind, die von uns begrüßt werden. Immer in Begleitung von Luca (ehemals Boom), der sich als hervorragender Gastgeber zeigt und der ein waches Auge darauf hat, ob eventuell Leckerchen verteilt werden und er auch eins abgreifen kann. ? Man sieht ihm leider an, dass er kein Kostverächter ist, aber er ist definitiv ein Hund, den jeder in sein Herz schließen muss. Kein Wunder, dass unser Mitarbeiter im Shelter Georgel schon vor längerem endschied, ihn zu adoptieren. ?
Im Help Azorel fällt auf, dass einige der Hunde frei herumlaufen dürfen, die sich als besonders verträglich und freundlich entpuppt haben. Die Entscheidung, wer dazu gehören darf, erklärte man mir, fällt immer aus dem Herzen heraus. Einigen Hunden, die hinter Gittern sitzen müssen, gefällt das nur bedingt, sodass die Freigänger lauthals verbellt werden, wenn sie sich ihrem Zwinger zu sehr nähern. Aber das ist sicher verständlich, würden sie doch auch so gerne die Freiheit genießen. ?
Eine große Sorge für Lucia sind die vielen kleinen Welpen, die bestmöglich untergebracht werden müssen. Einige haben ihre Mama noch, die sich um sie kümmert, andere mutterlose Babys müssen noch separiert werden, weil sie mit ihren Impfungen noch nicht durch und so noch nicht geschützt vor möglichen Erkrankungen sind. Es ist wichtig, dass sie in dem ganz jungen Alter schon genügend Eindrücke bekommen, so haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir das hinbekommen, ohne sie in Gefahr zu bringen.
Ein Bereich für die Welpen würde uns dort enorm weiterbringen und wir denken über einige Möglichkeiten nach, das umzusetzen.
Für mich persönlich ist eine weitere große Sorge die „Welpen“, die leider schon so lange im Shelter sind, dass sie schon bald zu den erwachsenden Hunden gehören. Manche Würfe haben es schwer, weil sie eventuell zu den Herdenschutzhund-Mixen zählen. Das macht eine Vermittlung immer schwieriger, da wir hohe Ansprüche an die Adoptanten haben. Andere Pechvögel wurden einfach immer übersehen, weil die „Konkurrenz“ einfach so groß ist. Immer wieder kommen neue Welpen hinzu, die jünger sind und ihnen die Schau stehlen. ? Nachdem sie in ihrer Welpen-Zeit schon so viele Entbehrungen erleben mussten, hoffen wir, ihnen bald eine glückliche Junghunde-Zeit bei ihren Familien zu ermöglichen.
Nach einem langen Tag mit vielen Gesprächen, ständigen Kuscheln und ein Kopf voller Gedanken stärkten wir uns noch kurz mit einem sehr leckeren Abendessen und fielen dann erschöpft, aber zufrieden ins Bett.
Morgen steht noch einiges auf dem Plan und ich werde berichten!

 

Am Sonntag gab es einen Live-Stream direkt aus dem Shelter:  Live aus dem HA – 12.09.2021