Steckbrief
Alter: ca. im Januar 2024 geboren
Geschlecht: männlich, unkastriert
Größe und Gewicht: ca. 40 cm und 10 kg, vermutlich mittelgroß bleibend
Charakter: bei Fremden ängstlich, unsicher und teilweise beschützend; sucht die Nähe zu Bezugsperson, bei ihr sehr verschmust und anhänglich; aktiv; zuweilen schüchtern
Kinderverträglichkeit: größere Kinder
Artgenossenverträglichkeit: ja
Katzenverträglichkeit: wird nicht zu Katzen vermittelt
Jagdinstinkt: gering erkennbar
Für Hundeanfänger geeignet: ja, ambitionierte Anfänger denkbar
Wunschzuhause: aktive Menschen, die ihn körperlich und geistig auslasten; kleiner Haushalt mit nur 1-2 Personen wäre ideal
Hallo, ich bin Noroc. Bis vor kurzem dachte ich, dass ich das große Los gezogen hätte: Ein eigenes Bettchen in einem eigenen Zuhause. Ich bin nämlich ganz mutig in Rumänien in den Hunde-Reisebus gestiegen und nach Deutschland gefahren. Das war aufregend. Aber ich habe das gut weggesteckt. Denn das war nichts im Gegensatz zu dem, was ich als Welpe erleiden musste. Darüber möchte ich hier aber gar nicht schreiben, denn ich möchte nach vorne gucken. In eine Zukunft mit meinem jetzt endgültigen Zuhause.
Ich weiß immer noch nicht so genau wie mir geschieht, nur dass ich nun nicht mehr der glückliche Junghund bin, der es nach Deutschland geschafft hat, sondern auf einmal bin ich wieder einer von vielen, der ein Zuhause sucht. Dabei möchte ich doch endlich ankommen. Und damit wir das gemeinsam hinbekommen, erzähle ich mich mal ein wenig von mir: Ich bin im Januar 2024 geboren und man sagt von mir, ich sei eine halbe Portion. Ich selbst fühle mich aber gar nicht so und übernehme schon mal gerne die Beschützerrolle zu Hause. Aber ich meine es ja nicht böse. Denn so richtig wissen, was sich gehört und was nicht, das ist bei mir noch nicht so angekommen und ich bin sehr unsicher. Also mache ich einfach mal.
Mit anderen Hunden verstehe ich mich gut. Natürlich sage ich da auch gerne mal an der Leine, was ich von dem ein oder anderen halte. Aber wenn das Eis gebrochen ist, lasse ich es auch krachen und spiele sehr gerne. Auch mit meinen Menschen spiele ich gerne. Am liebsten kuschle ich aber auf dem Sofa. Könnte stundenlang gekrault werden. Das ist einfach toll.
Obwohl ich erst so kurz hier in Deutschland bin, kann ich auch schon einiges vorweisen an Einträgen im Pflichtenheft des Hunde-ABCs: So bin ich so gut wie stubenrein, gehe Treppen rauf und runter, fahre gerne Auto. Das entspannt mich total. Außerdem habe ich eifrig an meiner Leinenführigkeit gearbeitet, damit ich schöne lange Spaziergänge mitmachen kann. Außerdem kann ich so einiges an Kommandos und bleibe auch über ein paar Stunden allein. Mit Menschen ist natürlich schöner, aber ein ausgiebiges Mittagsschläfchen ist ja auch mal schön.
Nun bin ich sehr ehrlich zu Euch gewesen, denn das finde ich sehr wichtig und wichtig ist nun auch der nächste Punkt und ich bin aufgeregt, denn ich darf mein neues Wunsch-Zuhause beschreiben: Also Streicheln wäre wichtig, das mag ich sehr. Am wohlsten würde ich mich in einem Haushalt mit nicht zu vielen Personen fühlen. Wenn Ihr aktiv seid, wäre das ein Highlight für mich, denn ich bin jung und agil und möchte die Welt kennenlernen. Mit Euch. Damit mich eine souveräne Hand am Pfötchen nehmen kann, die mir eine Stütze ist und mir bei meinen Unsicherheiten den Weg weist, wünsche ich mir einfühlsame Menschen, die mir die nötige Sicherheit vermitteln können. Klingt das alles zu gut, um wahr zu sein? Dann möchte ich Euch kennenlernen und mich bei Kaffee und Keks von Euren Streichelkünsten überzeugen. Deal?
Noroc wird entwurmt, entfloht, geimpft, gechippt und mit europäischem Pass gegen eine Schutzgebühr von 410 € mit Schutzvertrag über den Verein „Seelen für Seelchen e.V.“ vermittelt.
Nachfolgend sein alter Text und Bilder aus Rumänien:
Steckbrief
Alter: Januar 2024 geboren
Geschlecht: männlich
Kastriert: nein
Charakter: sehr freundlich, fröhlich, verschmust
Größe: im Wachstum (etwa mittelgroß werdend)
Im Shelter seit: Mai 2024
Hallo an alle Menschen! Ich bin Noroc. Ich bin noch recht neu hier und möchte mich nicht vordrängeln, aber meine Geschichte ist leider kein Einzelfall und die solltet ihr kennen …
Auch wenn ich noch sehr jung bin, muss ich euch warnen. Diese Geschichte wird nicht fröhlich oder lustig sein. Nein, in meinem kurzen Leben musste ich schreckliche Dinge erleben und dennoch kann ich mich heute hier für euch präsentieren.
Als ich das Licht der Welt erblickte, war ich einer von vielen Hunden auf den Straßen Rumäniens. Bei mir war meine Mama und vermutlich auch noch meine Geschwister, aber an die erinnere ich mich nicht mehr so gut. Meine Mama sorgte toll für mich und ich fühlte mich sehr geliebt. Sie brachte mir viel über das Leben bei und ich konnte voller Stolz auf sie hinaufblicken. Es war noch sehr kalt und der Frühling ließ noch auf sich warten. Für eine Mutter ist es sehr hart, ständig in Sorge um ihre Babys zu sein. Auf der Straße kämpft man dauernd ums Überleben. Die Suche nach Futter, einem sicheren Schlafplatz und auch der Straßenverkehr fordert viele Opfer. Was man aber nicht vergessen darf, ist eine ganz andere Gefahr.
Dieser Gefahr kann man kaum entkommen und die geht von manchen Menschen aus. Es gibt hier Menschen in Rumänien, die dulden uns Straßenhunde, wollen aber nicht viel mit uns zu tun haben. Dann gibt es aber auch diese Engel, denen wir nicht egal sind. Sie versorgen uns mit Futter und haben hier und da auch liebe Worte für uns.
Die dritte Kategorie von Menschen, darf man eigentlich so nicht bezeichnen, denn das sind wahre Monster. Diese Monster hassen uns Hunde, die frei herumlaufen. Sie sagen, wir zerstören und beschmutzen alles und wir hätten kein Recht zu leben … und solch einem Monster sind meine Mama und ich begegnet.
An einem Tag wie jeder andere, als Mama und ich umherstreunten, stand er plötzlich vor uns. Schnell merkte Mama, er wollte nichts Gutes für uns und wir rannten los. Doch er jagte uns und brüllte uns hinterher. Meine Mama wollte mich beschützen und ihm den Weg zu mir versperren, doch in diesem Augenblick schlug er zu, mit seiner Stange. Mama schrie vor Schmerzen, doch sie kämpfte wie eine Löwin. Sie hatte keine Chance gegen dieses Monster, der immer wieder zuschlug. Auch mich traf er und ich jaulte laut auf. Irgendwann konnte meine Mama nicht mehr kämpfen und sie blieb liegen.
Er packte uns und schmiss uns in den Kanal. Dann war alles plötzlich ganz ruhig. Meine Mama atmete nicht mehr. So sehr ich sie auch anstupste und ihr übers Gesicht leckte, sie regte sich nicht mehr. Meine geliebte Mama hatte mich verlassen und ich war ganz alleine. Ich kuschelte mich an sie und schloss die Augen. War das auch mein Ende? Ich hatte keinen Antrieb, mich selbst aus dieser Situation zu befreien und schlief ein.
Erinnert ihr euch an die andere Art von Menschen, von denen ich euch erzählt habe? Es sind die Menschen, die nicht an uns vorbeigehen können und denen wir nicht egal sind. Sie haben ein Herz für uns und uns leiden zu sehen, schmerzt sie.
Solch ein Engel kam mir zur Rettung und befreite mich aus dieser schlimmen Lage. Erst hatte ich Angst, sollte die Folter weitergehen und muss ich weitere Schmerzen ertragen? Das würde ich nicht überstehen. Aber schnell merkte ich, dieser Mensch wollte mir nichts Böses und er nahm mich mit und brachte mich hierher. Hier wurde ich gut umsorgt und meine Wunden wurden versorgt. Nun sind viele Wochen vergangen.
An den Angriff erinnern noch einige, wenige alte Wunden, die meinen kleinen Körper zeichnen, aber auch diese werden verheilen. Doch die schlimme Wunde in meinem Herzen, ist Dank der tollen Menschen, die mich hier liebevoll gepflegt haben, verheilt.
Ich habe meine Mama nicht vergessen und vermisse sie immer noch. Doch auch hier werde ich geliebt. Ich darf im Haus des Pflegers leben, bis andere Notfälle kommen, denen ich Platz machen muss. Aus mir ist ein lebensfroher Welpe geworden, der fröhlich durchs Leben springt. Dass ich mich hier so zeigen kann, ist einzig meinem Engel zu verdanken … Ich habe gelernt, dass diese Monster in der Minderheit sind und ich den Menschen vertrauen darf.
Darf ein kleiner Straßenhund, der nach dem schlimmsten Tag im Leben dann dieses große Glück erfahren durfte, auch mehr erhoffen? Wird es für mich ein Happy End geben? Wird mich eine Familie sehen und wissen, auf dem Rest meines Weges wollen sie mich begleiten? Mit viel Hoffnung in meinen Blick, schaue ich nun nach Vorne und weiß, es wird alles gut!