Erfahrungsberichte: Direktadoptionen

Lilli aus dem Shelter Răcari

Ankunft 12.02.2022

Endlich!!! Jetzt habe ich eine wunderbare Hündin!

Unser gemeinsamer Weg war jedoch lange sehr steinig und recht dornenreich. Aber nun möchte ich Lillis Geschichte von vorne erzählen: Meine 17-jährige alte Hündin Kimba musste ich 2021, kurz vor Weihnachten, einschläfern lassen. Die ganze Familie trauerte, aber es stand bereits fest, dass ich wieder eine Hündin aus dem Tierschutz aufnehmen möchte. Mitte Januar 2022 stieß ich nach vielen Internetrecherchen auf die Organisation SEELE FÜR SEELCHEN. Schon dieser Name berührte mein Herz. Ich war auf der Suche nach einer kleinen, jungen, schwarzen Hündin, ganz so wie meine Kimba. Tatsächlich wurde ich fündig. Ich nahm Kontakt mit SfS auf, leider war „Lexi“ aus dem Shelter entwischt und stand nicht mehr zur Verfügung. Was nun? Ich bekam den Tipp doch bei den mittelgroßen Hunden nachzuschauen, denn da wäre eine kleine Hündin, die mir bestimmt auch gefallen würde. Vergangenes Jahr wurde sie aufgrund ihres Aussehens falsch zugeordnet. Tatsächlich! Ein hübsches schwarzes Mädchen bei so großen Hunden! Sie wurde als freundlich und aufgeschlossen beschrieben, eine Voraussetzung für unsere Großfamilie mit unseren vier Kindern und mittlerweile acht kleineren Enkeln. Ich bekam weitere Bilder und Videos geschickt und war überzeugt, dass – Lilli – „meine Hündin“ sein wird! Nach all den Formalitäten und einer Vorkontrolle freute ich mich riesig auf unseren Familienzuwachs.   Es sollte ja auch schon bald sein, am 12. Februar dieses Jahres. Auch meine Kinder fieberten mit mir, wussten sie doch, wie sehr ich mir wieder eine treue Gefährtin wünschte. Unsere Wohnung wurde für Lillis Ankunft vorbereitet und ich konnte es kaum erwarten, sie endlich in den Armen zu halten. Am Abend des 12. Februars war es soweit. Wir holten sie am vereinbarten Übergabepunkt ab, bekamen sie in unsere Box getragen und fuhren voller Freude heim. Als wir diese im Flur abgestellt hatten, saß Lilli verängstigt und mit aufgerissenen Augen in der nun geöffneten Box. Meine Euphorie bekam gleich einen ersten Dämpfer, als ich ein Leckerli geben wollte. Zack! Sie zwickte in meine Finger, so dass ich erst einmal blutete. Wir ließen sie in Ruhe. In der Nacht hat sie sich aus der Box gewagt, um etwas zu essen und zu trinken. Lilli blieb jedoch tagsüber in ihrer „Höhle“, schaute uns argwöhnisch an und knurrte, sobald man ihr zu nah kam. Außerdem hatte sie wohl während des Transportes ihr  Hundegeschirr zerbissen, das nun in Fetzen in der Leiste hing.  Ich setzte mich immer wieder mit Abstand zu ihr auf den Boden, sodass sie mich besser beobachten konnte, verbrachte die Zeit mit Zureden, Lesen und Leckerli zuwerfen. In der zweiten Nacht hatte sie zum ersten Mal das Geschäftliche auf ein Vlies – außerhalb ihrer Box – gemacht. Aber trotzdem stank unser Flur wie im „Pumakäfig“! Was sollten wir tun? Die nächsten Tage waren auch nicht besser. Meine Adoptanten-Betreuung gab mir jede Menge Tipps, die ich versuchte umzusetzen. Aber es half nichts! Lilli saß zusammengekauert in einer Ecke der Box, beobachtete misstrauisch jede Bewegung im Flur, knurrte oder fletschte mit den Zähnen.

Am 5. Tag gelang es mit Hilfe meines Sohnes und Schwiegersohnes, Lilli aus der Box zu treiben und sie von den letzten Resten des Geschirrs zu befreien. Welch eine Aktion! Lilli schrie vor lauter Angst auf, biss um sich und ließ all ihre Hinterlassenschaften auf Boden, an Türen und Wänden zurück. Danach verkroch sie sich in eine Türnische hinter ihrer Box und verharrte dort den Rest des Tages. Und wir? … Natürlich alle frustriert! Was wird das mit Lilli wohl werden?

Welch Wunder: Am 7. Tag traute ich meinen Augen kaum. Ich saß am Schreibtisch meines Arbeitszimmers und sah langsam etwas Schwarzes hereinschleichen. Neugierig beschnupperte Lilli den Raum und es störte sie auch nicht meine Gegenwart. Danach erkundete sie das Kinderzimmer. Der erste Knoten war geplatzt. Ab diesem Zeitpunkt versuchte sie auch mir zu folgen. Immer mit Abstand, zur Flucht jederzeit bereit. Sie fand nun auch einen neuen Unterschlupf – unter meinem Schreibtisch! Ich ließ es gewähren und durfte daran sitzen, ohne dass sie mich anknurrte. Doch für andere Personen war dieses Zimmer tabu, jetzt war es ihr Revier!!! Keiner durfte hinein! Ich durfte mich bis ca. 50 cm Abstand nähern, ihr Futter zuwerfen, aber nicht berühren. Dieser Zustand dauerte die nächsten zwei Wochen an. Trotz Hilfestellung, durch meine Betreuung als auch durch zwei unabhängige Hundetrainer, die vor Ort die Situation analysierten, konnte ich nichts ändern. Die Quintessenz war: Entweder der Hündin die entsprechend benötigte Zeit zu geben oder Lilli so schnell wie möglich wieder abzugeben! Ich war ratlos, denn eigentlich wollte ich Lilli eine Chance geben. In unserer Wohnung wurde es seit Lillis Ankunft recht still, denn unsere Kinder besuchten uns mit ihren Familien nur noch selten.  Auch sie wollten helfen, dass Lilli sich Stück für Stück an alle Familienmitglieder gewöhnt. Da eine unserer Töchter mit Familie bei uns im Haus wohnt, versuchten wir regelmäßig mit Hilfe ihrer Hündin Lilli aus der Reserve zu locken. Doch weit gefehlt! Jeder Versuch scheiterte, Mali – eine lebhafte Australian Shephard Hündin wurde zähnefletschend vertrieben! Als es nach fünf Wochen zu einem Zwischenfall kam – ich hatte meinen Enkel auf dem Arm und betrat das Arbeitszimmer, dabei schoss Lilli aus ihrem Körbchen und attackierte uns – stand nun für mich fest, Lilli muss in ein neues Zuhause! Unter Tränen telefonierte ich sofort mit meiner Adoptanten-Betreuerin, schilderte den Vorfall und wurde auf baldige Nachricht seitens der Organisation vertröstet. Tatsächlich meldete sich am nächsten Tag Melanie Koch. Unser konstruktives Gespräch endete mit der Übereinkunft, dass wir Lilli noch weitere zwei Wochen Zeit geben und zielgerichtet arbeiten. Falls wir keinen Erfolg haben, kommt Lilli dann in die Vermittlung. Der schwierigste Auftrag bestand nun, Lilli unter Zwang ein Geschirr anzuziehen. Es erklärte sich ein weiterer Schwiegersohn (mit Hundeerfahrung) bereit, dies durchzuführen. Wieder eine Aktion mit viel Aufjaulen, Umsichbeißen und all den Hinterlassenschaften auf Boden, an Türen und Wänden. Leider war diese Aktion nicht von Erfolg gekrönt: Maulkorb samt Geschirr waren nach 10 Minuten durchgebissen. Mittlerweile zweifelte ich, ob das alles richtig ist. Vielleicht ist ein rumänischer Straßenhund einfach nicht zu sozialisieren!

Doch den Gegenbeweis erhielt ich am nächsten Tag:

Lilli verweilte zwar im Arbeitszimmer, besuchte mich jedoch regelmäßig in Küche und Esszimmer. Wie so oft setzte ich mich dann zu ihr auf den Boden und lockte sie mit Leckerli. Die Hundeleberwurst hatte es ihr besonders angetan. Sie leckte dann vorsichtig meine Hand und ich konnte sie ab und an kurz streicheln. Doch an diesem „nächsten Tag“ kam Lilli ganz nah zu mir, leckte die Wurst ab, blieb bei mir stehen und ich fing an sie zu streicheln. Sie ließ nicht mehr von mir ab, drückte sich gegen mich und genoss die Streichelmassage am ganzen Körper. Ich hätte vor lauter Glück heulen können. Die Reste des durchgebissenen Geschirrs konnte ich mühelos entfernen, danach legte sich Lilli zu mir.

Drei Tage später ein weiterer Erfolg oder doch nicht? Wir übten täglich mit diesen Streicheleinheiten. Denn jetzt hieß es: Wieder das Geschirr anlegen und ein Halsband, dann mit zwei Leinen (am Halsband und Geschirr) zu sichern und Gehversuche durchzuführen! Mir graute es schon davor! Aber an diesem Samstag gelang es mir tatsächlich diesen Arbeitsauftrag durchzuführen, zumindest die ersten beiden Aufträge! Lilli war entspannt und liebte das Streicheln. Spielend leicht waren Geschirr mit Halsband angelegt, die beiden Leinen befestigt und ich stand auf für die „Gehversuche“. Aber welche Katastrophe! Als Lilli bemerkte, dass sie befestigt war, drehte sie komplett durch! Dabei schlüpfte sie aus dem Halsband und die zweite Leine wickelte sich so um meine Beine, dass ich diese losließ. Mit lautem Getöse und erneuter „Sauerei“ im ganzen Bereich von Küche, Ess- und Wohnzimmer, flitzte Lilli umher. Dabei knallten die Metallglieder der Stahlleine an Tische, Stühle, Möbel … und Lilli flüchtete noch schneller. Total erschöpft blieb sie schließlich unterm Küchenmöbel liegen. Nach kurzem Telefonat mit Melanie, sollte ich das restliche durchgebissene Geschirr samt Leine entfernen. Mit Hilfe meines Mannes schaffte ich das auch. Aber jetzt reichte es mir!

So kann es nicht weiter gehen! Lilli war jedoch nicht lange nachtragend, nach ein paar Tagen kam das Vertrauen zurück und ich konnte wieder ganz viele Streicheleinheiten geben – nur kein Geschirr anlegen, geschweige denn ein Halsband. Der Hals war tabu, das ging gar nicht! Ich war im Wechselbad meiner Gefühle. Auf der einen Seite dieses mittlerweile anhängliche Lebewesen und auf der anderen Seite nur diese kleinen Babyfortschritte!

Die Frist unserer Übereinkunft von zwei Wochen war abgelaufen. Was sollte ich tun? Durch guten Rat von meiner Familie und meiner Betreuerin Nicole (von der Vorkontrolle) beschloss ich, mir und Lilli doch eine Zukunft zu geben.

Das nächste Thema stand an und wieder stand mir Melanie mit guten Tipps zur Verfügung.

Seit über 27 Jahren ist es in unserer Familie Tradition, zu Ostern an den Lago Maggiore zu fahren, meine heutige Familie mit 18 Personen, früher noch mit meinen Eltern und Geschwistern. Wenn Lilli bis zum Reisetermin nicht mit Leine und Geschirr gesichert werden kann, haben wir ein Problem! Immer wieder versuchte ich bei Lilli mein Glück, aber ohne Erfolg! Wir suchten nach anderen Möglichkeiten wie Hundepension, Betreuung in unserem Haus. Schließlich rangen wir uns durch, Ostern zuhause zu verbringen. Unsere Kinder, Enkelkinder … fuhren ohne uns! Welch ein Frust, alles wegen eines Hundes! Aber mein Mann und ich versuchten das Beste aus dieser Situation zu machen.

Als ich am Abreisetag noch kurz auf meine Enkelkinder aufpasste, lief Mali wieder einmal in Lillis Zimmer um Kontakt aufnehmen. Doch jetzt – als wüsste Lilli, was auf dem Spiel stand – hüpfte sie aus ihrem Körbchen und gab sich neckischen Spielchen hin. Sie tobten im Flur herum und als ich die Terrassentür öffnete, sprangen sie beide auf der Terrasse und im Garten umher. Ich konnte es kaum fassen, ein weiterer Knoten war bei Lilli geplatzt. Und ausgerechnet jetzt fährt Mali für eine Woche in Urlaub. Es war das erste Mal, dass Lilli überhaupt einmal außerhalb unserer Wohnung war. Bisher hatte sie sich nicht einmal getraut, in die Nähe einer offenen Terrassentür zu gehen, alles „Geschäftliche“ machte sie auf ein Vlies. Es wäre eine große Erleichterung, wenn Lilli in den Garten gehen würde. Deshalb beschlossen mein Mann und ich, dies mit ihr in den Osterferien zu üben. Wir genossen unsere Zweisamkeit mit Hund bei wunderschönem Wetter, sie ließ sich von mir streicheln und auch hochheben. Weitere Versuche ein Geschirr bzw. Halsband überzuziehen gelangen jedoch nicht. Nach den Ferien war es für Lilli ganz normal, mit Mali im Garten zu spielen und ab und an ihr Geschäft in den Garten zu machen.

So jetzt stand aber unser nächster Kurzurlaub im Juni an und wir wollten nicht mehr wegen eines Hundes darauf verzichten. Mit unserem Wohnmobil hätte Lilli auch ihr kleines Zuhause immer dabei und müsste sich auf keine neue Umgebung einlassen. Problem: Geschirr und Leine!!!

Als hätte Lilli verstanden, was auf dem Spiel stand, platzte bei ihr Ende Mai ein weiterer Knoten. Ich trug sie ins Bad, schloss die Tür und setzte sie auf den Boden. Danach redete ich mit ihr wie eine Hundeflüsterin und erklärte, was ich jetzt vorhatte. Alles lag bereit: Geschirr, Halsband, Maulkorb, Vlies und dicke Lederhandschuhe. Während des Streichelns zog ich problemlos Geschirr und Halsband über, weder Maulkorb oder andere Sachen wurden benötigt. Lilli stand einfach da und ließ es gewähren. Mir rannen Tränen vor Glück über meine Wangen, ich nahm sie in meine Arme und verharrte endlos in dieser Position. Ich konnte kaum glauben, was geschehen war. Danach trug ich sie ins Wohnzimmer und wir kuschelten weiter, ich weiß nicht wie lange. All meine Lieben, die dieses „Auf und Ab“ mitbekommen und mit mir mitgefühlt hatten, freuten sich über diese Leistung.

Ab diesem Zeitpunkt machte Lilli kleinere und größere Fortschritte. Ich konnte ihr Geschirr täglich an- und ausziehen, daran eine Leine befestigen und im Garten lernen „spazieren zu gehen“. Wir übten Autofahren und unternahmen kleine Ausflüge mit dem Wohnmobil. Ihr Unwohlsein mit Erbrechen versuchten wir mit Homöopathie, Bachblüten und später mit leichten Beruhigungstropfen zu lösen. Tatsächlich! Wir fuhren nach Bayern an den Alpsee. Dort übten wir fleißig an der Leine zu gehen, immer wieder mit Unterstützung von Mali. Lilli nahm ihr neues Zuhause gerne an. Mal lag sie bei uns auf der Wiese im Körbchen oder sie ruhte sich im Womo aus. Aber sie war immer schreckhaft, wenn ungewohnte Geräusche oder fremde Personen, Hunde … auftraten. Wir freuten uns riesig über ihren Fortschritt und wussten, dass der nächste große Urlaub im Juli/August bestimmt gelingen wird.

Wir fuhren ans Meer nach Kroatien, mit der Familie meiner Tochter und mit ihrer Hündin Mali. Auch dieser Urlaub war wunderschön. Wir alle hatten entspannte Tage, mit Strandspaziergängen, Schwimmen, Faulenzen, gutem Essen und mit kleinen Ausflügen mit Restaurantbesuch. Lilli war immer dabei, mit Geschirr und Leine/10-Laufleine gesichert. Am liebsten lag sie unterm kühlen Womo oder im steinigen, kühlen Strand. Sie genoss es, einfach dabei zu sein.

In den Herbstferien fuhren wir nach Südtirol. Auch in diesem Urlaub lernte Lilli viel dazu. Sie begegnete vielen Leuten und Hunden beim Wandern und in der Stadt, beim Restaurantbesuch, in Geschäften oder auf dem großen Wochenmarkt. Wenn ich bemerkte, dass sie sehr gestresst war, nahm ich sie auf meinen Arm.

Mittlerweile ist Dezember 2022. Täglich unternehmen wir größere oder kleinere Spaziergänge in die Natur. Den Wald liebt Lilli besonders gerne. Mit Schleppleine fühlt sie sich wie „freilaufend“ und markiert, so wie es andere Hunde auch tun. Wir haben so viel erreicht. Zum Beispiel meldet sie sich, indem sie an die Terrassentür klopft, wenn sie zwischendurch mal „muss“. Auch bei den jetzigen Temperaturen will sie für ein paar Minuten im Garten umherschnuppern.

Nur Eines noch muss Lilli lernen:

Männer flößen ihr sehr große Angst ein. So ist sie ihnen gegenüber sehr ängstlich, misstrauisch und lässt nicht einmal ihr „Herrchen“ an sich ran. Er darf sie mittlerweile mit Essen/Leckerli füttern und sogar an der Leine führen, aber nur solange ich dabei bin. Wenn ich Lilli halte, darf er sie streicheln, aber mehr geht nicht. Lilli knurrt/brummt, wenn sie sein Auto hört oder wenn er zur Tür hereinkommt. Sie flüchtet, wenn sie alleine mit ihm im Raum ist.

An dieser Stelle möchte ich meinem Mann den größten Respekt und Dank aussprechen. Er ertrug geduldig meine Entscheidung pro Lilli, auch in sehr kritischen Situationen. Die ganze Zeit hielt er zu mir und gab niemals die Hoffnung auf, dass Lilli sich eines Tages auch für ihn öffnen würde.

Immer wieder vergleiche ich Lillis Fortschritte: z.B. „Das … hätte Lilli noch vor … Tagen/Wochen nicht gekonnt!“

So hoffe ich, dass ich einmal zu meinem Mann sagen kann: „Schau, vor ein paar Wochen hätte sich Lilli nicht von dir in den Arm nehmen lassen!“

Zum Abschluss meiner doch sehr ausführlichen Geschichte, verdient insbesondere Melanie Koch, meine Adoptanten-Betreuerin, besonderen Dank. Sie unterstützte mich die ganze lange Zeit hinweg, bei alltäglichen Problemen und vor allem bei großen Herausforderungen. Aber ich hielt durch und bin froh, dass ich auch manches „Unmögliche“ geschafft habe.

Alle Leserinnen und Lesern möchte ich deshalb Mut machen, die Hoffnung nie aufzugeben und auch diesen, vom Leben gezeichneten Wesen, Hilfe und Zuneigung zu geben.

In Liebe zu meiner Lilli,

Andrea M., Steinfeld


Julchen aus dem Shelter Răcari

Ankunft 12.03.2022

Jule (ehemals Julchen) hoppelt in unser Leben

Zum Jahresende 2021 durften wir eine zauberhafte junge Hündin aus Rumänien kennenlernen. Seitdem spukte dieses Thema in meinem Kopf herum und ich stieß auf die Seite von SfS. Sofort fielen mir zwei zauberhafte Hündinnen auf, die schon ein wenig älter waren. Nach mehreren Gesprächen mit meinem Mann hat er sich die Hunde angeschaut und gemeint: „Wenn es ein Hund aus Rumänien sein soll, dann dieser: RW 133“. Ach du liebe Zeit – was für eine zauberhafte Maus!

Bei den Junghunden hatte ich noch gar nicht geschaut. Sie sah aus wie eine Jule oder Julchen. Also haben wir mit Peggy fix die Patenschaft geklärt und relativ schnell wurde klar: Julchen soll bei uns wohnen. Bei der „Vorkontrolle“ (was für ein unzutreffendes Wort) wurden uns die Schwachstellen im Garten gezeigt sowie einige andere Dinge erklärt und ab da wuchs unsere Vorfreude von Stunde zu Stunde.

Am 12. März konnten wir unsere Maus endlich in Empfang nehmen. Als wir die Box im Wohnzimmer abgestellt hatten, saß sie noch ziemlich durcheinander und völlig erschöpft eine halbe Stunde in der geöffneten Box, bis sie sich dann endlich hingelegt hat und eingeschlafen ist. Am nächsten Tag hat sie sich ganz vorsichtig ein paar Schritte aus der Box gewagt, um Geschäftliches zu erledigen und zu trinken. Das Trockenfutter wollte sie nicht anrühren, also habe ich ihr Hühnersuppe angeboten – die war genau richtig in dem Moment und wurde ratzfatz weggeschlabbert.

In den folgenden Tagen war sie noch sehr vorsichtig, hat Schritt für Schritt das Wohnzimmer erkundet, sich überwiegend aber noch in der Box aufgehalten. Anfassen durften wir Julchen von Anfang an. So konnten wir ihr auch Panikgeschirr, Halsband und die Leinen anlegen und den Garten zeigen. Die Strippen haben sie überhaupt nicht gestört.

In der ersten Zeit hat sie fast alles und jeden Menschen angebellt, was sich nach kurzer Zeit von ganz alleine gegeben hat. Die anfänglichen Problemchen, die sie mit meinem Mann hatte, konnten wir mit der Hilfe unserer wunderbaren Betreuerin Anna und einem Hundetrainer relativ zügig wieder abhaken. Mittlerweile lebt Jule (die überhaupt so gar kein Julchen mehr ist) fast 12 Wochen mit uns und sie ist eine absolut entzückende, lustige, lernfreudige und unglaublich liebe Junghündin. Sie freut sich über alle zweibeinigen Besucher und versteht sich mit allen Vierbeinern. Sie hopst, hoppelt und rennt wild im Garten herum. Die Kleine liebt ihr Spielzeug und denkt sich immer wieder neue Beschäftigungsmöglichkeiten damit aus.

Jule und ich genießen unsere Zerrspiele und finden Suchspiele mit dem Futterbeutel richtig toll. Natürlich haben wir nach nicht mal 3 Monaten noch die eine oder andere Baustelle: Das größte Problem ist das „Irgendwas“ auf den Spaziergängen und im Garten aufzunehmen. Ich darf es ihr zwar wieder aus dem Maul pulen, aber daran müssen wir definitiv noch intensiv arbeiten, schließlich könnte es irgendwann ja mal gefährlich werden – eklig ist es auf jeden Fall oft. Stubenrein ist unser Wirbelwind noch nicht 100%ig. Irgendwann wird sie es noch hinbekommen, bis dahin werden wir es halt einfach weiter wortlos entfernen.

Stephanie


Ernie aus dem Shelter Răcari

Ankunft 06.02.2021

Hallo, ihr lieben Menschen von Seelen für Seelchen!

Erinnert ihr euch noch an mich…? „Ich bin der wunderschöne Ernie und jetzt komme ich nochmal zu Wort“ … So habt ihr mich jedenfalls damals im Internet vorgestellt.

Nun ist es gute acht Monate her, dass ich „mein Köfferchen packen durfte“ und mich auf den weiten Weg von Rumänien in den Norden Deutschlands aufgemacht habe.

Und ich dachte, dass ich jetzt einfach noch einmal zu Wort kommen sollte, um danke zu sagen! Danke, dass ihr lieben Menschenseelen mich liebe Hundeseele nicht meinem Schicksal überlassen habt, sondern an mich geglaubt habt und ich nur euretwegen „einfach nur Hund“ sein darf!

Hund sein ist nämlich toll!!!!

Und hier lebe ich jetzt … Ich habe einen Garten und weites Land für meine Spaziergänge!

Die erste Zeit in Deutschland war für mich ziemlich aufregend.

Ich habe schon ein wenig gebraucht, um mich an die beiden „Zweibeiner“ zu gewöhnen, bei denen ich jetzt lebe. Dazu kam diese neue „Hütte“, die ungewohnten Geräusche und Gerüche in der Umgebung. Erst wusste ich gar nicht, wo ich bin und was ich hier soll … Komisch, ein bisschen ängstlich war ich schon.

Aber je öfter ich meine neue „Hütte“ dann verlassen habe und je weiter ich meine Kreise gezogen habe, umso vertrauter wurde ich mit meiner neuen Umgebung.

Und da die beiden Zweibeiner immer da waren, haben wir beschlossen, einfach Freunde zu werden. Ich fühl mich bei den beiden ganz gut aufgehoben.

In meinem neuen Zuhause habe ich so viele Plätze, dass ich manchmal gar nicht weiß, wo ich überhaupt hinsoll, um zu „chillen“… সহ঺঻        (ab und zu mach ich’s mir einfach im Bett der Zweibeiner gemütlich …, psst).

Ach ja, Ferien habe ich auch schon gemacht…!? Keine Ahnung, was Ferien sind, aber „meine beiden Zweibeiner“ sind mit mir nach Dänemark gefahren. Da war ganz viel salziges „schlapp schlapp“, aber man konnte super in diesem weichen Sand herumtollen und albern sein … সহ঺঻.

Da bin ich, wie ich Urlaub in Dänemark mache …! Es ist toll, einfach nur mal Hund sein zu dürfen! Möwen jagen und entspannen.

Danke, ihr lieben Menschen(seelchen)!

Macht weiter so und ermöglicht vielen anderen Seelchen ein schönes Leben!

Dezember 2021

Ernie


Bandit aus dem Shelter Răcari

Ankunft 11.07.2020

Das ist die Geschichte von Bandit, einem Schäferhund-Mix aus Rumänien.

Über den Verein Seelen für Seelchen kam Bandit Anfang 7/2020 zu uns. Es war Liebe auf den ersten Blick für diesen Hund, der schon 4,5 Jahre im Tierheim gewartet hat. Lange Zeit verbrachte er dort mit seinem Bruder Mischa, bis dieser vermittelt wurde. Die restliche Zeit wurde er alleine gehalten. Er war sehr schreckhaft und ängstlich, sodass er anfangs ins Haus rein und rausgetragen werden musste. Wir haben ihm einfach viel Zeit gegeben und ihn nie zu etwas gedrängt. Auch die Kinder haben sich daran gehalten. Kurze Zeit später zeigten sich immer mehr Anzeichen, dass er krank war. Es war schwierig, entsprechende Tierärzte zu finden, die auch die Ursachen herausfanden. Er hatte die Herzwurmerkrankung, Borreliose, Pankreasinsuffizienz, einen Herzfehler und eine Lunge voll mit Pilzen und Schimmelkeimen sowie mehrere multiresistente Keime. Diese haben regelmäßig schlimme Augenentzündungen ausgelöst.

Wir fanden im Westerwald eine Klinik, die ihn erfolgreich gegen die Herzwürmer behandelt hat. Es war eine schreckliche Zeit, was der Hund über Monate ertragen musste. Es ging ihm sehr schlecht, aber er ist ein Kämpfer! Dann wurde die Borreliose behandelt. Bei einer Herzspezialistin wurde er auf ein Medikament eingestellt und nach einem Jahr hat er viel bessere Werte.

Nach den ganzen Behandlungen baute er immer mehr ab. Überwiegend hat er nur geschlafen und weiter als 50 m laufen ging nicht. Es waren seine multiresistenten Keime, die mit keinem Antibiotikum zu behandeln sind. Zwei Tierärzte sprachen über einschläfern. Das war keine Option für uns. Nach kurzem Entschluss packte ich ihn nachts ins Auto und fuhr nach Hamburg zu einem Tierarzt. Dort wurde er mit alternativen Mitteln behandelt, was ihm das Leben gerettet hat.

Jetzt ist er 6 Jahre alt und hat wieder Spaß am Leben. Er geht mit uns wandern, schwimmt im See oder liegt mit den Katzen und Laufenten im Garten.

Er wird nie ganz gesund werden, aber er ist ein toller Hund und alle lieben ihn.

Es gab Anfangs auch mal Beißattacken, aber aus seiner Unsicherheit heraus und deshalb gibt man keinen Hund ab.

Eine Hundeschule konnten wir aufgrund seiner ständigen Erkrankung nicht besuchen. Für uns stand gute Bindung und Vertrauen im Vordergrund. Seine Ängstlichkeit ist auch noch nicht völlig weg, aber das braucht Zeit. Er hat Spaß, wenn er an der langen Laufleine spazieren geht und es ist sicher. Er hat ein paar Hundefreunde, aber nur kurze Begrüßung und dann weiter. Für spielen zeigt er kein Interesse.

Aber er ist ein guter Wachhund geworden und beschützt hier Mensch und Tiere.

Wir alle lieben ihn und haben niemals unseren Entschluss bereut.

Wir hoffen, dass Bandit noch lange bei uns ist und wollen auch anderen Mut machen, die einen kranken Hund haben.

Liebe Grüße Bandit und Familie ♥️


Mischa (Balu P) aus dem Shelter Răcari

Ankunft 25.01.2020

Hallo kleiner Mischa,

schon seit knapp über einem Jahr bist bei uns. Ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Weißt du noch am Anfang? Da war dein Safespace unser Bett – Straßen, Fahrräder und Kinder waren das schrecklichste überhaupt. Wir haben die Hoffnung an dich nie aufgegeben, denn jedes Mal, wenn wir dein freches Grinsen gesehen haben, wussten wir: du schaffst das. Egal wie schwer es war und bis heute noch manchmal ist, deine Entwicklung ist so unfassbar toll, wir sind einfach nur stolz auf dich. Jedes Mal wenn du zu uns angewatschelt kommst, dein Schwanz voller Freude wedelt, wenn du uns siehst, wissen wir, es war die beste Entscheidung, die wir jemals getroffen haben.

Wir wurden vorgewarnt, du bist wirklich eine riesige Wundertüte. Und egal welche Überraschungen du noch für uns bereithältst, wir freuen uns darauf. Denn wir verstehen dich von Tag zu Tag mehr und wissen nun wirklich was Geduld heißt, wie wir schwierige Situationen am besten meistern. Wir sind froh, dass wir dir die Welt außerhalb eines Zwingers zeigen können, den Hundepark, den Wald und sogar das Meer. Wir wollen mit dir viel Erleben, die Zeit mit dir verbringen und jede Sekunde mit Spaß und Glück füllen, so wie du auch uns jede Sekunde Glück und Freude bereitest. All deine Eigenheiten sollst du niemals verlieren, du sollst dieser charaktervolle Hund mit deinen kleinen Macken bleiben, so wie wir dich lieben gelernt haben, seit du bei uns bist. Du warst die beste Entscheidung. Von deinem kleinen wuscheligen Aussehen hast du dich verabschiedet und bist ein ganz anderer Hund als vor einem Jahr, und mit jedem Tag lieben wir dich mehr. Danke, dass du uns die schwersten Zeiten so versüßt, kleine Fellnase.

Auch wenn es uns oft unangenehm ist, hör bitte niemals auf zu Bellen, wenn es an der Tür klingelt, weil du immer noch denkst, uns beschützen zu müssen und dich dann doch versteckst, denn irgendwie ist es doch ganz süß. Denn du als Hund verzauberst jeden, der dich sieht.

Danke auch, dass Seelen für Seelchen uns so toll begleitet hat auf diesem Weg, nicht nur deinem, sondern auch unserem. Egal wie schwer es war und welche Frage wir hatten, Melanie stand uns mit Rat und Tat zur Seite und hat uns immer unterstützt und ermutigt. Nicht jeder ist solch einer Situation gewachsen, doch jeder Hund verdient sein warmes Körbchen. Uns ist damit eins besonders klar geworden: adopt-don’t shop. Viele Hunde auf den Straßen dieser Welt suchen ein Zuhause und nicht jeder Vierbeiner hat die Möglichkeit, dieses auch zu finden. Umso glücklicher sind wir, dass mit der Hilfe von allen des Vereins und in den Sheltern in Rumänien die Möglichkeit geschaffen wurde, diese liebenswerte Fellnase in Haus und Herz zu holen. Ihr leistet wirklich Großes, vielen Dank an alle die diese Herzensangelegenheit machen.

Ilona und Andreas


Kosmo (Baby-Yoda) aus dem Help Azorel

Ankunft 13.06.2020

Wir wollten schon seit zwei Jahren mit einem Hund leben, bevor Kosmo schließlich zu uns gekommen ist. Es war uns immer klar, dass es unbedingt ein Tierschutzhund sein sollte, dem wir in unserer Familie mit Haus und großem Garten ein schönes Leben bieten wollten.

Bei unseren Recherchen nach einem passenden Hund fanden wir „Seelen für Seelchen“ und ein Foto von unseren Kosmo, in das wir uns sofort verliebt hatten. Die Art und Weise wie sich der Verein präsentiert hat und wie nett, hilfsbereit und kompetent die Mitglieder sind, die uns jederzeit unterstützt haben, hat uns sehr berührt.

Am 13.06.2020 schließlich kam unser Überraschungsei bei uns an. Verschüchtert und ängstlich von der langen Reise und der neuen Umgebung kam er erst am zweiten Tag aus seiner Transportbox heraus, um zunächst nur das Wohnzimmer zu erkunden.

Der Garten wurde erst nach drei Tagen erkundet – vorher wollte er nur schnell sein Geschäft erledigen und dann wieder in seine Transportbox. Stubenrein war er innerhalb von einer Woche und anfassen ließ er sich von uns sofort und genoss die Zuwendung.

Damit er erstmal sein neues Zuhause erkunden konnte, sind wir erst nach ca. zwei Wochen auf unseren ersten Spaziergang außerhalb unseres Grundstücks gegangen, genauer gesagt: Wir mussten ihn tragen, bis wir im Park angekommen sind – vorbeifahrende Autos sind ja so beängstigend.

Zu Beginn kannte Kosmo nichts, alles war neu und oft beängstigend für ihn: Spiegel waren gruselig und wurden ausgebellt ( Lösung: diagonal einen Klebestreifen drüber kleben); die Türklingel und der Staubsauger waren anfangs Anlass zu wildem Gebelle (Lösung: zeigen, wie eine Klingel und der Staubsauger funktioniert); Besuch musste weg gebellt werden und durfte sich nicht bewegen (hier ein großer Dank an unsere wunderbare Betreuung, Lösung: Hund an die Leine, zum Besuch führen und der Besuch gibt unauffällig Leckerchen) – all diese anfänglichen Probleme haben sich so nach kurzer Zeit in Luft aufgelöst.

Zwischendurch verzweifelten wir kurz, weil wir ungeduldig wurden und manches Verhalten nicht verstanden. Für uns war es gut, dass wir bei „Seelen für Seelchen“ immer einen Ansprechpartner hatten und auch noch haben, der uns begleitet und gute Tipps gibt.

Wir wussten, dass er Zeit braucht, es war alles ganz neu für ihn und natürlich für uns auch.

Viel Verständnis, Streichel- und Kuscheleinheiten sowie gegenseitiges Vertrauen haben ihn dann in kurzer Zeit zu einem ganz tollen Familienmitglied gemacht.

Kosmo liebt es Dinge zu lernen, Grundkommandos sind kein Problem und kleine Kunststücke und Agility-Übungen machen ihm auch sehr viel Spaß.

Es gibt so viele schöne Dinge über Kosmo zu berichten, darüber könnten wir mittlerweile ein ganzes Buch schreiben.

Er ist ein wunderbarer Junghund geworden, der Freund, Spielpartner und Charmeur für ganz viele Hunde im Park und in der Nachbarschaft.

Für uns ist er nicht mehr wegzudenken.

Kosmo ist Menschen gegenüber vorsichtig, aber neugierig und freundlich. Dazu ist er überaus kinderlieb und dankbar für sein neues Leben in seinem neuen Rudel.

Für uns ist er Freund, Tröster, Schmusepartner und Spielkamerad, unser Seelchen für unsere Seelen.

Am 01.01.2021 ist Kosmo ein Jahr alt geworden und wir freuen uns auf viele wunderschöne Jahre mit ihm.

Ganz vielen lieben Dank besonders an Karina Ehrlich und Mayra Kauffmann für die Unterstützung und Begleitung bis heute.

Ihr seid spitze!

Barbara F.


Cara (jetzt Mischka) aus dem Help Azorel

Ankunft 12.12.2020

Mein Wunderbärchen Mischka

Wie ich zu Mischka kam, ist für mich immer noch das größte Wunder und Geschenk.

Entdeckt bei Seelen für Seelchen e.V. war ich sofort begeistert von der Beschreibung von der hübschen Mischlingshündin. Ich hatte viel Glück und es konnte bald darauf eine Vorkontrolle stattfinden. Das Glück verließ mich nicht und Mischka durfte zu mir reisen – zunächst als

Pflegestelle mit Option.

Mischkas Zahnstatus war sehr schlecht, wie kurz vor Abreise festgestellt wurde.

Demnach war sie auch schon 6-7 Jahre alt, etwas älter als zunächst angenommen.

Ich bin sehr froh, dass ich mich trotzdem für sie entschieden habe. Die Schutzgebühr wurde reduziert und ich wurde während der gesamten Vermittlung gut betreut.

Die Entscheidung, ob Mischka bleiben darf, war schnell getroffen, nach einem kurzen und positiven Tierarztbesuch.

Ich war ab der ersten Sekunde einfach nur verzaubert von dieser Hündin.

Bis Mischka in mein Leben trat, begleitete ich 3 Jahre lang als Patin eine Hündin, auch aus dem Tierschutz, und spürte, wie sehr sie mein Leben bereicherte.

Damals konnte ich mir kaum vorstellen, dass die Verbindung zwischen einer anderen Hündin und mir noch so viel stärker sein könnte und das Vertrauen so schnell wachsen würde.

Am 12. Dezember kam Mischka abends mit dem Transporter an, die Situation für sie war schwer, sie fiepte herzzerreißend und ich stand den Tränen vor Mitgefühl für ihre Situation und Vorfreude sehr nahe.

So lang und anstrengend die Fahrt für Mischka war, umso erleichterter schien sie, als sie endlich in ihrem neuen Zuhause aus ihrer Transportbox konnte. Sie flüchtete sich sozusagen direkt in die Arme von mir und meiner Mama. Mischka war sofort sehr zutraulich und wollte am liebsten nur gekrault und gestreichelt werden.

Nachdem die erste Anspannung abgefallen war, entleerte sie sich komplett. Da ich damit gerechnet hatte, war dies für mich erstmal ein gutes Zeichen. Mischka war nach diesem Zeitpunkt stubenrein und auch sonst sehr pflegeleicht.

Ich hatte keinen Anlass mir Sorgen machen zu müssen. Sie fraß von Anfang an aus meiner Hand und ihrem Napf und holte sich auch sonst von mir Streicheleinheiten und viel Nähe.

Schon die erste Nacht wollte sie in meinem Bett verbringen.

Trotz allem war ich in der ersten Woche sehr aufmerksam um ihr Wohlergehen und ständig besorgt, es könne ihr an etwas fehlen. Mit der Zeit sind wir ein prima Team geworden und haben uns besser kennengelernt und bald auch die Umgebung und den Wald erkundet. Sie läuft bereits sehr schön an der Leine, ist freundlich zu anderen Hunden und Menschen und besonders auch kleinen Kindern, was mich als angehende Erzieherin immer besonders glücklich macht.

Mischka entwickelt sich toll weiter und macht mich zu einer sehr glücklichen Hundemama.

Danke SfS für euer Engagement und an Janine und Janet für die liebe Betreuung und Begleitung bei der Vermittlung!

Pauline & Mischka


Lina (jetzt Nela) aus dem Help Azorel

Ankunft 30. Mai 2020

Happy End mit Startschwierigkeiten

Wir haben uns schon lange einen Hund gewünscht und Anfang 2020 hat es endlich gepasst. Unsere Suche hat ein wenig gedauert, aber mitten in der Coronazeit im April sind wir auf Nela gestoßen. Da hieß sie noch Lina und schaute uns mit großen Augen aus dem Bildschirm an.

Am Samstag den 30. Mai spät abends war es dann soweit und wir konnten Nela in ihrer Box nach oben tragen.

Das Administrative, die Vorkontrolle, offene Fragen, kurzum die Betreuung, der Transport, die Übergabe und alles Drumherum liefen und laufen auch jetzt super!!!!!

Nach der langen Fahrt bewegte Nela sich kein Stück aus der Box. Erst nachts als wir schliefen, hat sie sich komplett entleert, aber Fressen und trinken wollte sie die ersten 1,5 Tag gar nichts. Am Montagabend dann der erste Fortschritt: Nela verlässt die Box und schaut sich in der Wohnung um.

Nela ist sehr scheu und vorsichtig aber neugierig. In den nächsten 6 Tagen machen wir nur Minifortschritte und üben uns in Geduld. Ab dem 7. Tag füttern wir nur noch aus der Hand, damit wir eine bessere Bindung aufbauen können. Leider bleibt es weiter dabei, dass wir sie nicht anfassen können und so konnten wir ihr bisher auch kein Geschirr anlegen. Gefühlt befinden wir uns in einem neuen „Lockdown“, denn wir wohnen zur Miete im 1.OG ohne Garten, nur mit Balkon. Das macht unser Leben recht schwierig und irgendwie hatten wir uns das ganz anders vorgestellt.

Am Tag 12 legen wir Nela nun doch „unter Zwang“ das Geschirr an. Es sitzt vorn und hinten nicht richtig und wir versuchen es wieder mit festhalten und nachjustieren. Was für ein Drama!! Nela wehrt sich mit allem was sie hat und mein Mann und ich bekommen uns richtig in die Wolle. Tränen fließen. Wir zweifeln. Muss Nela wieder weg? So soll das doch nicht sein. Haben wir wirklich die richtige Entscheidung getroffen? Die Nerven liegen blank.

Wir brauchen Hilfe! So geht das nicht weiter! Am nächsten Tag bekommen wir über unsere Betreuerin einen Kontakt zu einer Trainerin. Tags darauf machen wir mit ihr einen Termin. Nur noch 3 Tage durchhalten.

16. Juni 2020 – unser Leben als Rudel beginnt, denn Gaby (Trainerin) zeigt uns, wie wir am besten das Geschirr anlegen. Mit ihrer Unterstützung gehen wir das erste Mal zusammen raus. Noch ziehe ich Nela hinter mir her und sie sträubt sich mit allem dagegen. Doch oh Wunder, am Abend läuft sie bereits erstaunlich gut an der Leine und man merkt, wie sehr es ihr gefällt.

Seitdem haben wir uns nie wieder gefragt, ob es richtig war, dass wir Nela adoptiert haben. Sie ist nun 2 Monate bei uns und macht sich sooo gut. Fortschritte sind an der Tagesordnung. Sie lernt schnell und genießt ihr Leben mit uns und wir mit ihr.

Nach kurzer Zeit war sie stubenrein, ist super verträglich mit allen Hunden, sucht sich aber ihre Kumpel aus. In der Wohnung merkt man sie gar nicht, denn sie liebt ihr Bettchen und die Ruhe. Zum Schmusen, Streicheln oder Bürsten kommt sie aber jederzeit zu uns. Wir können Nela ohne Probleme bereits 3 Stunden alleine lassen. Sie wird immer zutraulicher, auch Fremden gegenüber. Autofahren bis zu 20 Minuten ist kein Thema. Heute waren wir das erste Mal im Freilauf. Sie konnte toben ohne Leine und wir die Bindung testen. Alles prima!! Noch knapp 3 Wochen bis zum Urlaub und danach geht es zur Hundeschule.

Was soll ich sagen: Happy End!!!! Wir sind rundum glücklich und Nela auch.

Heike B.


Candy (jetzt Shanti) aus dem Help Azorel

Ankunft 11. Juli 2020

Meine Shanti ❤

Donnerstag, 16. Juli 2020. Ich sitze hier mit meinem Kakao, einem Kerzchen und leiser Musik. Ein Tag wie viele andere Tage. Wäre da nicht etwas ganz Spezielles. Auf dem Sofa, auf ihrer Kuscheldecke, liegt die kleine Mischlingshündin Shanti und schläft.

Mir laufen beim Schreiben dieser Zeilen die Tränen runter. Es sind Tränen der Dankbarkeit. Sie hört mein Schluchzen und schaut mich an. Sie wird sich denken “was hat sie denn bloß, ist doch alles gut” ?. Ja, jetzt ist alles gut ❤.

Die ersten Bilder von Shanti habe ich schon vor vielen Monaten gesehen. Ihr Blick ging mir direkt ins Herz. Ich habe ihre Fotos auf Instagram und in meinem Whatsapp Status gepostet, um ihr zu helfen ein Zuhause zu finden. Bei mir schien es aufgrund meiner Lebensumstände unmöglich. Ich wohne alleine und arbeite zu 100% in einem Büro, in dem Hunde nicht erlaubt sind.

Die letzten Monate haben gezeigt, dass Homeoffice problemlos möglich ist. Als ich mit einem Freund am Fluss sass und jedem Hündchen nachschaute, meinte er: “Jetzt könntest du doch die kleine Hündin aus Rumänien zu dir holen”. Von diesem Moment an konnte ich an nichts anderes mehr denken. Ich habe gleich abgeklärt, ob sie noch im Shelter ist. Für mich unverständlich, aber ja, sie war noch da. Jetzt bin ich mir sicher, dass sie auf mich gewartet hat.

Shanti musste noch ein bisschen Geduld haben. Es gab einiges zu regeln und ich hatte ein paar Steine aus dem Weg zu räumen. In dieser Zeit hat mich die Hilfsbereitschaft der Menschen in meinem Leben sehr berührt. Schlussendlich fand ich eine Lösung zur Gewährleistung einer guten Betreuung von Shanti, während der drei Tage, die ich wöchentlich im Büro sein werde. Als ich mich für sie beworben und den Fragebogen ausgefüllt habe, war das schon ein spezieller Moment. Die Vorkontrolle verlief positiv. Als ich erfuhr, dass die kleine Maus zu mir kommen darf, sind Tränen der Erleichterung und Freude runter gekullert.

Ich habe erfahren, dass sie im nächsten Transport schon mitfahren kann. Gut ging es so schnell, die Vorfreude war kaum auszuhalten ?. Am Abend vor dem 11. Juli 2020 hat mich meine Adoptanten Betreuerin Claudia angerufen. Das war super. Danke Claudia an dieser Stelle für Deine Unterstützung zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Am 11. Juli ging es dann los nach Deutschland. Ein Freund hat mich mit dem Auto von Zürich nach Rottweil begleitet, wo Shanti mir am Abend übergeben wurde. Ihr könnt euch meine Aufregung vorstellen. Hierfür gibt es keine Worte ?. Schon während der Fahrt nach Zürich hat sich ein zartes Band zwischen uns gebildet. Mit ihren Hundeaugen hat sie mich aus ihrer Box angeschaut und meinen Worten gelauscht.

Zuhause angekommen brauchte sie eine Weile, bis sie sich traute ihre Box zu verlassen. Als sie sie dann verließ, hat sie sich gleich auf ihre Decke am Boden gelegt und ist bald darauf eingeschlafen. Nur einmal ist sie in der Nacht kurz aufgestanden, um auf leisen Pfoten die Wohnung zu erkunden.

Am nächsten Morgen hat sie das erste und bis jetzt einzige Mal ihr Geschäft in der Wohnung verrichtet. Jetzt ist Donnerstag und bis heute ist das nicht wieder passiert.

Es brauchte Geduld, bis sie Vertrauen fasste. Sie hatte keine einfache Zeit zu Beginn ihres ungefähr vierjährigen Lebens. Am Sonntag konnte ich sie dann aber doch das erste Mal streicheln. Dieser Moment, unbezahlbar. Und wieder Tränchen meinerseits ?.

Die kleine Hündin beeindruckt mich täglich aufs Neue. Ich wohne mitten in der Zürcher Altstadt. Das bedeutet regelmäßiges Glockenläuten, das Rattern von Rollköfferchen auf den Pflastersteinen, spielende Kinder, das Rauschen des Putzwagens um 7.00 Uhr morgens, Gelächter aus Bars und Restaurants, der Rettungshelikopters des Universitätspitals. All diese Geräusche sind mir im Zusammenhang mit ihr stark aufgefallen in den letzten Wochen. Wie wird sie darauf reagieren? Wird sie bellen? Jedes Mal aufschrecken? Aber wisst Ihr was? Es interessiert sie nicht ?. Sie bleibt ganz cool. Und somit kann auch ich mich entspannen. Danke, kleine Maus.

Wahrscheinlich läuft das alles so gut, weil sie eine Rumänische Straßenhündin ist. Sie sitzt am liebsten mit mir bei der Bank, die in Richtung Straße zeigt. So kann sie das trubelige Geschehen beobachten. Lastwagen, Straßenbahn, Fahrräder, Jogger, andere Hunde … alles nimmt sie mit Gelassenheit. Ich weiss nicht, wo sie das gelernt hat, aber sie läuft immer schön neben mir her. Sie macht das total gut.

Shanti ist ein soziales Hündchen und berührt die Menschen mit ihrer offenen, aufgeweckten und lieben Art. Und natürlich weil sie sooooo unglaublich süß ist. Gestern war ich das erste Mal mit ihr im Café. Sie bekam eine Schale mit Wasser und durfte auf das Bänkchen zu mir sitzen. Dort lag sie friedlich und schlief schlussendlich ein.

Mit Männern hat sie wohl keine gute Erfahrung gemacht. Hier braucht sie viel Zeit, bis sie sich annähert. Meine Freunde lassen sie in Ruhe, bis sie auf sie zukommt. Bei den Mädels braucht es nicht lange, bis sie sich öffnet. Bei den Jungs braucht es schon ein paar Stunden. Aber umso schöner, wenn sie sich dann schlussendlich auch von ihnen streicheln lässt. Kleine, mutige Maus.

Sie ist erst vier ganze Tage bei mir und ich könnte schon ein Buch schreiben. Wir lernen uns immer besser kennen und ich kann mir ein Leben ohne sie schon nicht mehr vorstellen. Ich bin einfach glücklich, dass wir uns gefunden haben.

Der Organisation Seelen für Seelchen danke ich von ganzem Herzen. Ich bewundere euren unermüdlichen Einsatz. “Danke – für jedes Leben, das Ihr rettet.”

Seele und Seelchen

Manuela & Shanti


Bugs (jetzt Balu) aus Help Azorel

Ankunft 13. Juni 2020

Anfang 2020 haben wir mit dem Gedanken gespielt, einen Hund bei uns aufzunehmen.

Nach vielen Gesprächen mit dem Familienrat haben wir uns auf die Suche gemacht. Klar war für uns, dass wir einen Welpen haben möchten. Was zwar viel Arbeit bedeutet, aber dass man am Ende ein Familienmitglied hat, „so wie man es haben möchte.“

Wir haben uns Seiten von Züchtern angesehen oder auch Wurfankündigungen im Anzeigeblättchen.

Bis wir auf die Idee gekommen sind, warum nicht auch einen Hund aus dem Ausland zu adoptieren und zu retten.

Als wir dieses fertig gedacht haben, sind wir im Netz auf die Suche gegangen.

Es gibt unzählige Tierschutzvereine. Aber als ich auf die Seite von Seelen für Seelchen gestoßen bin, war ich schon sehr beeindruckt.

Die Philosophie des Vereins hat mich sehr angesprochen.

Also hab ich mir dort die Junghunde angesehen.

Einer hübscher als der andere …

Letzten Endes sind wir auf den süßen Bugs gestoßen, der mit seinen 5 Geschwistern im Shelter geboren ist. Er hatte also bis dahin keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht.

Perfekt für uns, weil es unser erster Hund ist und wir eigentlich total unerfahren waren.

Ich habe dann Kontakt aufgenommen, der ausgesprochen kompetent und professionell war. Ich habe mich gut über einen „Auslandshund“ informiert gefühlt.

Der Ablauf mit dem Interessentenbogen bis hin zu Vorkontrolle war super organisiert und alle Kontaktpersonen sehr freundlich. Auch wenn es im Anschluss noch Fragen gab von meiner Seite, musste ich nicht lange auf eine Antwort warten.

Als es dann soweit war, dass unser neues Familienmitglied ausreisen durfte, muss ich sagen, dass dieser Transport einfach perfekt organisiert war.

Alles in einem … ich kann nur mein höchstes Lob und meinen größten Respekt an alle Beteiligten aussprechen.

Jasmin M.

Juni 2020


Elina aus Help Azorel

Ankunft 28. September 2019

Oktober 2018 mussten wir unsere 15 Jahre alte Hündin einschläfern lassen. Danach wollte ich eigentlich keinen Hund mehr.

Monate später, motiviert durch eine Freundin, dachte ich über eine Patenschaft für Hunde aus dem Ausland nach. Nach unzähligen Besuchen auf diversen Internetseiten stieß ich auf Seelen für Seelchen. So fand ich auch Elina, sie gefiel mir von Anfang an, so füllte ich den Patenschaftsantrag aus.

Nach etlichen Tagen und Wochen und mehreren Besuchen auf ihrer Seite überlegte ich mir, sie ganz bei uns aufzunehmen. Schließlich interessierte sich auch scheinbar keiner für sie.

Nach Absprache mit der Familie, füllte ich den Interessentenbogen aus und wartete.

Etliche Gespräche wurden geführt und ich befürchtete schon, Elina nicht zu bekommen. Der Verein hätte Elina als Angsthund lieber zu einem souveränen Ersthund vermittelt und außerdem stünden noch so viele tolle und einfachere Hunde zur Vermittlung. Ob wir uns diesen Schritt nicht noch einmal überlegen möchten?

Wollten wir aber nicht. Die Entscheidung stand fest. So bekamen wir letztendlich das OK.

Wir wurden wirklich gut aufgeklärt, sowohl von Okka, als auch von Marion, die damals Vorkontrolle bei uns durchführte.

Wir organisierten einen mobilen Zwinger (sehr guter Tipp aus einem anderen Erfahrungsbericht), stellten diesen neben dem Wintergarten auf und holten Elina schließlich am 28.09.19 in Crailsheim ab. Mit der Transportkiste mussten wir sie ins Haus tragen.

Sie bezog ihr „Haus“. Misstrauisch und ängstlich beäugte sie am Anfang jede unserer Bewegungen. Die Türe war immer geöffnet, so konnte sie uns erstmal in aller Ruhe beobachten, ohne ständig gestört zu werden. Wir hatten ja schließlich alle Zeit der Welt.

Die ersten Nächte verbrachte ich dann auch bei ihr.

Nach all den Strapazen schlief sie sehr viel, was auch nicht weiter verwunderlich war.

Erst am 4. Tag nahm sie Futter aus der Hand, meine Freude darüber war riesengroß!

Lustigerweise war Elina abends und nachts viel zugänglicher als tagsüber. So spielte sich vieles am Abend bzw. in der Nacht ab.

In der 2. Woche konnte ich sie das erste Mal streicheln! Ich war außer mir vor Freude! Ein riesengroßer Schritt war geschafft!

Langsam taute Elina auf, wollte auch schon spielen, wurde richtig lustig. Aber nur innerhalb des Hauses! In den Garten wollte sie nicht, ich musste sie wiederholt rausheben, danach blieb sie erst einmal stocksteif liegen. Sie wollte einfach nicht laufen, alles machte ihr Angst! So stellte ich sie immer wieder auf, und irgendwann lief die Maus dann wirklich los. Von dem Tag an ging es stetig bergauf! Als der Garten erkundet war, traute ich mich dann auch außerhalb des Grundstückes mit ihr zu laufen. Es gab ja auch so viel zu entdecken! Wiesen Wälder, andere Hunde, deren Besitzer, Pferde, Katzen. Ich war so glücklich! Linchen wurde von Tag zu Tag selbstbewusster. Nach 8 Wochen gingen wir gemeinsam spazieren, als hätten wir nie etwas anderes gemacht.

Zum Glück hatten wir in all der Zeit viele Ansprechpartner, die uns in schwierigen Situationen weiterhelfen konnten. Laura von SfS hatte immer ein offenes Ohr. Unsere vielen Hundebekanntschaften, die uns entweder besucht oder begleitet haben.

3 Monate sind vergangen! Zugegeben, die ersten Wochen waren wirklich nicht einfach und trotzdem haben wir uns nicht beirren lassen und sind unseren Weg gegangen.

Den Jahreswechsel haben wir auch ohne Probleme überstanden. Wenn ich jetzt Elina über die Wiesen rennen sehe, könnte ich platzen vor lauter Freude und Stolz. Eine wunderschöne, verspielte und schlaue Hundedame! Unsere Elina.

Januar 2020

Martina L.


Baya aus Racari

Ankunft 28. September 2019

Vor drei Monaten kam BAYA in mein Leben ?
Ich möchte Euch daher etwas über den Weg zu mir und die bisherige Entwicklung erzählen.
Schon längere Zeit hatte ich mich mit dem Thema Hund beschäftigt. Aber mein Job macht das eigentlich unmöglich bzw. wäre das Tier zu lange alleine.
Dann bin ich in Facebook auf einen süßen Hund in Bulgarien gestoßen, vermittelt von einer anderen Organisation. Also habe ich den kleinen Familienrat einberufen, um die Möglichkeiten und Einstellungen auszuloten. Meine Mutter war gleich dabei – ihr letzter Hund musste vor zwei Jahren 15-jährig eingeschläfert werden ? Mein Junior mit Freundin war auch dabei, also habe ich mich um den Hund beworben. Eine knappe Mail mit „Leider schon vermittelt, sorry. Mit freundlichen Grüßen“ war alles, was ich nach einem Tag bekam. Also war das Thema Hund eigentlich erledigt, hat mir aber keine Ruhe mehr gelassen und ich habe im Netz gesucht.

Schnell kam ich zu Seelen für Seelchen und stieß auf Baya – dank einer Futterpatin hatte die Kleine wenigstens einen Namen. Anfragen hatte es noch keine gegeben auf den süßen Flohzirkus ?

Wieder bewarb ich mich per Mail, und wurde schon am gleichen Tag von einer sehr sympathischen Marit Kapusczinski kontaktiert. Das Telefonat klärte bereits die wichtigsten Fragen und den Bewerbungsbogen folgte noch ein weiteres Telefonat. Mir wurden weitere Bilder und Videos geliefert, kurzfristig eine Vorkontrolle organisiert und nach positivem Ergebnis war Baya „mein Hund“. Alle weiteren Schritte waren höchst professionell, sympathisch und vertrauenswürdig. Man konnte meinen, Marit macht das hauptberuflich ? Wir wissen ja, dass es anders ist.
Der Transport war top organisiert, die Besatzung sehr lieb und vorsichtig mit den Tieren. Meine Tierärztin hat der medizinischen Versorgung vor Ausreise ein „ausgezeichnet“ attestiert ?
Wie vereinbart wurde Baya von einem Transportbegleiter direkt in die Box gesetzt, ich bekam die Papiere und die 1,5-stündige Heimfahrt konnte beginnen.

Der Gestank des kleinen Tieres war atemberaubend ? Zur Verstärkung hat sie beide Geschäfte in die Box gemacht… Den Weg in die Wohnung machte sie ebenfalls in der Box, die eigentlich für die ersten Tage ihr Zuhause sein sollte.
Die kleine Maus war zwar sehr ängstlich, aber auch genauso neugierig ?und kam nach nicht sehr langer Zeit aus der Box. Für die Eroberung des Wohnzimmers brauchte Baya dann aber zwei Tage, vorsichtig, Schritt für Schritt.
Den ersten Besuch draußen machten wir am nächsten Tag – doppelt gesichert raustragen, auf einem Stück Wiese absetzen, rumsitzen, bisschen schnüffeln, wieder reintragen. Für Laufen war Baya auch die folgenden Tage noch zu ängstlich.

Die Angst vor Orten und Straßen, manchen unklaren Situationen ist bis heute präsent. Wesentlich schwächer, aber noch da. Zu Menschen und Artgenossen ist sie sehr aufgeschlossen und freundlich, kaum ängstlich. Die intensivste Bindung hat Baya vom ersten Moment an zu mir, was auch so gewollt war – wir haben das auch gesteuert. Ich war immer da, habe ihr anfangs ausschließlich das Futter gegeben.

Seit ca. 2 Wochen darf die kleine Rumänin frei laufen ? Sie entfernt sich nicht weit von ihren Menschen und folgt nahezu aufs Wort. Meine Mutter hat sie gestern 2x aus dem Spiel mit drei anderen Hunden abgerufen und sie ist sofort gekommen. Natürlich sind wir immer weit weg von größeren Straßen – und seit heute ist Freilauf gestrichen, denn es wird Feuerwerk verkauft. Also wieder Sicherheitsgeschirr ?
Baya bleibt problemlos 2-3 Stunden alleine, macht wenig kaputt. Nur KABEL kann sie nicht lassen, scheinbar ist etwas Marder in ihr drin ?

Mit 7,8 kg und ca. 39 cm Schulterhöhe kam sie zu mir, inzwischen wurden daraus über 50 cm und knapp 14 kg, also ein richtiger Hund …

Sie ist lieb vom Wesen, wunderschön anzusehen und nach einem hartnäckigen Milchzahn und Giardienbefall auch gesund. Ein toller Hund ??

Ich kann dem ganzen Team von Seelen für Seelchen nur herzlich danken für ihr Engagement und die tolle Betreuung ??? Unbedingt empfehlenswert, was für Auslandstierschutz nicht selbstverständlich ist, soviel weiß ich inzwischen von anderen Hundebesitzern.
— dankbar hier: Gebersheim, Baden-Wurttemberg, Germany.

Dezember 2019

Peter L.


Fee aus Racari

Ankunft 1. Juni 2019

Luna – ehemals Fee aus dem Racari-Shelter

Ich kann heute nicht mehr sagen, wie ich Ende 2018 auf der Seite von Seelen für Seelchen gelandet bin. Aber ich kann mich noch genau an FEE erinnern. Ihr Bilder und ihre Geschichte haben mich berührt. Die arme Hündin, die sich immer mehr verschließt, sich nicht anfassen lässt, einfach nur Angst hat und sich am liebsten in Luft auflösen wollte. Allerdings war Ende 2018 noch nicht an einen neuen Hund zu denken. Schließlich hatte ich 3 Hunde, von denen sich meine beiden Rüden nicht vertragen hatten und im Haus getrennt werden mussten. Erst Anfang April, kurz nachdem wir „meinen“ Rüden Drago über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten, schaute ich wieder öfters auf der Seelchen-Seite nach Fee. Wo ich noch Wochen vorher für ein „vermittelt“ gebetet hatte, hoffte ich jetzt, dass sie noch kein Zuhause gefunden hatte. Auch wenn wir immer noch nicht bereit waren, zu unserer 13-jährigen Hündin und zu unserem 8-jährigen Rüden einen neuen Hund ins Haus zu holen. Wir alle fielen in ein tiefes Loch nach Dragos Tod. Mir ging es schlecht. Meiner alten Hündin Gina ging es schlecht und unserem Rüden Timo ging es auch nicht gut.

Am 7. Mai sah ich das FEE auf der Notfallseite stand. Sie musste da raus! Und ich wusste sofort, jetzt oder nie. Sie ging mir Monate lang nicht aus dem Kopf und jetzt war der Zeitpunkt, an dem ich ihr helfen wollte. Ich telefonierte mit meinem Mann. Er wusste sofort, dass ich da nicht mehr locker lassen würde, denn ich hatte ihm ja immer mal wieder die Bilder von Fee gezeigt und gesagt, dass irgendwann genau so eine arme Seele zu uns ziehe würde.

Dann ging alles ziemlich schnell. Ich füllte online den Interessentenbogen aus und bekam sofort eine „erstaunte“ Rückmeldung, ob ich mich wirklich für ihre scheue Fee interessierte? Ja genau für sie interessierte ich mich bzw. es war die Einzige, die ich haben wollte!

Der Verein und vor allem Marit waren in diesen 3 laaangen Wochen bis zum Trapo echt mega lieb. Wir schrieben viele Stunden via Facebook. Sie hatte mich wirklich über alles aufgeklärt, mit welchen Schwierigkeiten ich rechnen müsse. Dass es langwierig sein könnte, bis sich FEE öffnet und Nähe zulassen kann. Dass es sein könnte, dass FEE sich erst nach Tagen oder Wochen von mir streicheln bzw. anfassen lässt. Dass es sein könnte, dass sie mir wochenlang in die Bude pullert. Wir haben wirklich alles besprochen. Auch dass der Verein immer als Ansprechpartner für uns da ist. Dass es eine Trainerin gibt, die bei Problemen weiter hilft. Dass es jede Menge Pflegestellen und Adoptanen mit einer Unmenge an Erfahrung gibt, die immer nützlichen Tipps und Tricks im Umgang mit ängstlichen Hunden haben.

Um FEE den Start bei uns so leicht wie möglich zu machen, bauten wir kurzerhand einen großen Zwinger mitten ins Esszimmer. Wir wollten FEE nicht in einem Zimmer einsperren und somit isolieren. Sie sollte uns beobachten können und somit vertrauen fassen.

Am 1. Juni war es dann soweit. FEE zog bei uns ein. Wir holten sie am Trapo ab und brachten sie in der Transportbox nach Hause. Ich schlief die erste Nacht bei ihr. Ich hatte mir von Anfang an fest vorgenommen, ihr das Tempo zu überlassen. Die ersten Tränen liefen dann nachts, als ich ihr das 2. x mit der Hand Futter anbot und sie ihre sichere Box verlassen hatte. Ich war so überwältigt, dass dieser arme ängstliche Hund mir nach so wenigen Stunden so viel Vertrauen schenkte. Sie ließ sich von mir streicheln und erkundete ihr „Gehege“ mit angrenzenden Schlafzimmer. Im Gehege fühlte sie sich sehr schnell sicher. An unsere beiden anderen Hunde und ans Haus gewöhnte sie sich von Tag für Tag mehr. Ich war für jeden Schritt, den sie in die richtige Richtung machte, mega dankbar. Sie gab das Tempo vor und sie hatte sich dazu entschieden, dass sie im Shelter genug wertvolle Lebenszeit verloren hatte und dass es jetzt Zeit ist, das Leben endlich zu genießen. Nach 1 Woche konnten wir in den Garten gehen, ohne dass sie Panik bekam. Nach einer weiteren Woche konnten wir die Felder und Wiesen durchforsten, ohne dass sie Angst hatte. Sie vertraute mir so schnell und ich musste nur drauf achten, dass ich ihr Vertrauen nicht verlor. Um unsere Bindung zu stärken, durfte sie ab der 2. Nacht bei mir im Bett schlafen. Wir schliefen jeden Abend Hand & Pfoten haltend ein. Mit jeden Stück Lebensmut und Vertrauen, dass sie fasste, ging es uns allen besser. Unser altes Mädchen Gina hatte auf einmal wieder Spaß an Spaziergängen. Unser Rüde Timo fing wieder an, leichtes Spielverhalten zu zeigen. Und in meinem Leben schien wieder die Sonne.

FEE heisst heute Luna lebt nun seit 3 Monaten bei uns. Allerdings haben wir in diesen 3 Monaten so viel erlebt und erreicht, dass es sich viel länger anfühlt. Sie ist eine absolute Traumhündin geworden! Sie genießt unsere langen Spaziergänge genauso wie ich. Sie liebt es, mit uns im Wohnzimmer zu liegen und einfach mal nichts zu tun. Unser Highlight des Tages sind unsere abendlichen dollen 5 Minuten im Garten. Da tobt sie mit uns und unserem Nesthäckchen (Feebee, 6 Monate) ebenfalls von SFS vor 5 Wochen adoptiert.

Ich kann wirklich nur jedem Raten, auf sein Bauchgefühl zuhören und auch den vermeintlich ängstlichen und scheuen Hunden eine Chance zu geben. Manche Hunde sind vom Leben im Shelter einfach so überfordert, dass sie sich nicht so zeigen.

August 2019

Barbara T.


Krümel aus Racari

Ankunft Ende April 2019

Krümel im Racari-Shelter in Rumänien

Sookie (Krümel) kam Ende April mit dem Trapo direkt zu mir nach Hause. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht. Lange dachte ich darüber nach, ob ich einem jungen Hund gerecht werden könnte. Doch nachdem meine erste Hündin eingeschläfert werden musste, war klar, dass es ohne Hund nicht geht. Als Lehrerin wollte ich eigentlich bis zu den Sommerferien warten, doch ich verliebte mich spontan in einen Hund, den ich zufällig bei Facebook sah. Das Schicksal sollte entscheiden und nach einer ersten Anfrage ging alles sehr schnell.

Eigentlich sollte es gar nicht Sookie sein, doch nach der positiven Vorkontrolle stieg meine Vorfreude und dass der zunächst auserwählte Hund es nicht sein konnte, sollte dem Unterfangen nicht im Weg stehen. Ich wollte wieder einen Hund haben und es sollte einer aus dem Tierschutz sein. Am liebsten schwarz und noch sehr jung, da der Schmerz über den Verlust der alten Hündin noch recht groß war.

Nach einigem Hin und Her wollte ich die Maus sogar in Bukarest abholen, doch auch dieses Vorhaben scheiterte zunächst. So hieß es also warten.

Am 27.04.2019 kam Sookie dann endlich an. Viel ängstlicher als ich es von einem so jungen Hund, der früh aufgelesen wurde, dachte, aber bildhübsch. Die Erfahrungen, die ich mit meinem ersten Hund (Angsthund auch aus Rumänien) machte, halfen mir jedoch, eine gute Mischung aus Zuspruch und Ignorieren des Hundes zu finden, sodass die Neugier der Kleinen schnell geweckt wurde.
Nach wenigen Tagen fing sie an, mir zu vertrauen und meine Nähe zu suchen. Vor der Hand mit den Leckerlis wich sie noch lange zurück, weshalb zunächst Dinge trainiert wurden, die ohnehin mit Distanz zu tun hatten.

Das kurzweilige Alleinebleiben klappte deshalb sehr schnell. Sookie nutzt diese Zeit nun, um zu schlafen und zu entspannen. Futterspuren in der Wohnung führten stets zu mir. Hier gab es Hundeleberwurst und das überzeugte auch die skeptische kleine Hündin davon, dass es hier nicht schlecht zu sein scheint.
Nach wenigen Tagen schien Sookie sich mit dem neuen Leben zu arrangieren. Die neue Umgebung, die Gesellschaft von Menschen und das Getrennt-sein von den Geschwistern schüchternen sie nicht mehr ein und in der Wohnung entwickelte sie sich schnell zum Schmusemonster und Clown. Das Spazieren jagte ihr jedoch noch große Angst ein. Also verabredeten wir uns täglich mit anderen Hunden, an denen Sookie sich gerne orientierte und so wurde auch der Spaziergang schnell zum Highlight des Tages.

Sookie ist nun nicht einmal vier Wochen in Deutschland und hat bereits riesige Fortschritte gemacht. Kaum zu glauben, dass sie sich in den ersten Tagen kaum aus der Box traute. Sie schmust für ihr Leben gern, lässt sich bereitwillig Geschirr und Leine anlegen und folgt mir fröhlich nach draußen. Bekannte begrüßt sie mit unbändiger Lebensfreude und wenn sie draußen mit anderen Hunden spielt, geht mir das Herz auf. Auf der Freilauffläche oder an der Schleppleine fegt sie durch das hohe Gras und reagiert bereits recht zuverlässig auf meinen Rückruf. Lediglich unberechenbare Dinge, wie Tretroller, Fahrräder und Rollstühle sowie Fremde, die auf uns zugehen, machen der Maus noch Angst. Sie bleibt dann stehen oder weicht in einem Bogen aus. Ein kurzes, tägliches Training in der Fußgängerzone soll diese Ängste beseitigen, doch hier muss man dem Tier noch etwas Zeit einräumen.

Bei der bisherigen Entwicklung freue ich mich jedoch einfach nur auf das, was noch kommt. Ich bin sicher, dass Sookie sich zu dem fröhlichen, sportlichen, lustigen Begleiter entwickelt, den ich mir gewünscht habe. Verliebt bin ich jedenfalls schon. Alles andere geht bestimmt schneller als zunächst gedacht.

Susann Close


Marie ca. 3 Jahre aus Barlad

Ankunft 09.04.2016

Ihr Lieben,

hier Maries Adoptions-Geschichte:

Marie im Shelter in Rumänien
Marie im Shelter in Rumänien
Marie in ihrer Familie in Deutschland

Lange Zeit wollten wir, das sind eine alleinerziehende Mami von 2 Teenagern, einen Hund, was aber durch die Lebensumstände bis Dato nicht möglich war.

Das änderte sich dann durch einen merkwürdigen Zufall ..nun ja… die Idee der Fellnase nahm Gestalt an und wir ( echte Hundeanfänger) fingen an, uns zu informieren und viel zu recherchieren. Wir dachten daran einen Hund aus einem deutschen Tierheim zu adoptieren,   schließlich sind diese ja auch voll genug mit tollen Tieren – dies gestaltete sich allerdings schwerer als gedacht. (Ein Kind in eine Problemfamilie zu adoptieren, ist wahrscheinlicher als einen Hund und der richtige Hund war auch nirgends dabei.)
So fingen wir an, im Internet zu suchen und stießen sehr bald auf „Seelen für Seelchen“ und somit auf Marie.

Irgendwie war es Liebe auf den Ersten Blick. Nach den ersten Kontakten zu SfS fingen die Sorgen an. Dürfen wir Marie zu uns holen? Ist dieser Hund, in den wir uns doch so verliebt hatten auch für Menschen ohne große Hundeerfahrung geeignet? Schaffen wir das?
Wir fingen an alles für einen Hund anzuschaffen … Körbchen, Näpfe etc. Die Aufregung stieg von Tag zu Tag und alles drehte sich um Marie.

Wie das Schicksal es wollte stand einer Adoption von Marie eigentlich nichts mehr im Wege und schnell war alles nötige auch erledigt.

Dann kam die Nachricht: Marie wurde positiv auf Borreliose getestet – was tun? Als hundeunerfahrene Familie einen Hund nehmen bei dem man nicht weiß- ist sie krank, bricht die Krankheit aus, welche Symptome gibt es, was wird aus Marie, sollten wir uns im Nachhinein gegen sie entscheiden?

Wir haben lange mit Svenja (1. Vorsitzende bei SfS) telefoniert, die uns kompetent und liebevoll beraten und beruhigt hat und uns jederzeit die Möglichkeit gegeben hat, von einer Adoption zurück zu treten. Eine schlaflose Nacht und viele Telefonate später war uns klar – Marie kommt trotzdem zu uns.

Dann sollte der Tag kommen, an dem Marie in ihr neues Leben starten durfte und wir bekamen ein nach Shelter stinkendes, gestresstes und sehr müdes wunderhübsches Mädchen in das unsere.

Die ersten Tage lag sie lethargisch in ihrem Korb und beobachtete ihre neue Welt und die Menschen um sie herum eher desinteressiert. An Tag 2 war ihr Gestank nicht mehr zu ertragen und wir badeten ihre Vergangenheit und vermutlich den Spot-On aus dem Fell. Danach veränderte Marie sich jedoch von Tag zu Tag.

Anfangs war sie nicht in der Lage den sicheren Teppich zu verlassen, da sie auf dem für sie ungewohnten Parkettboden weg rutschte und Panik bekam. So brachten wir das Fressen zu ihr. Mittlerweile hat sie keine großen Probleme mehr und sie ist so mutig, dass sie sogar die obere Etage entdeckt und erkundet hat. Sie hat auch nun keine angst mehr Treppen zu begehen und kommt uns durch den Keller in den Garten im Eilschritt nach und wieder zurück

Marie ist nach wie vor eine sehr ängstliche bzw vorsichtige Hündin, die aber die Welt in ihrem Tempo erkunden will. Sie wird immer mutiger und fordert ihre Aufmerksamkeit. Sie will beschützt werden, beschützt aber auch selbst gerne. Das Gassi gehen ist sehr schwierig da Marie eben ängstlich ist aber ich bin mir sicher, auch das bekommen wir in den Griff.

In Bereichen, die sie schon erobert hat, wie Garten und Haus ist sie sicher, selbstbewusst und forsch.

Sie liebt es sich zu verstecken und hat einen Heidenspaß daran um das Garten-Gerätehäuschen zu laufen und uns von der anderen Seite zu „erschrecken“. Gibt man zu erkennen, dass man sie gesehen hat, rennt sie wie gestochen in die entgegengesetzte Richtung. Auch Maulwürfe haben in Zukunft schlechte Karten- Marie ist auch eine kleine Schnüffelnase. Sie bereitet uns jeden Tag so große Freude.

Noch arbeiten wir daran ,Maries Vertrauen zu gewinnen, was uns nicht immer gelingt (Tag 5 nach ihrer Ankunft) .

Sicher machen wir aufgrund der fehlenden Profi- Erfahrung noch einige Fehler. Hilfe kann man sich jederzeit bei SfS holen und es gibt immer liebe und gute Ratschläge. Man hat nie das Gefühl, alleine mit seinen Sorgen und Problemen zu sein.

Aber Marie ist so ein toller Hund, dass sie zu merken scheint, dass wir es nicht so meinen und uns immer eine „weitere Chance“ gibt Fehler wieder gut zu machen. Anders herum gilt dies selbstverständlich ebenfalls . Die Kommunikation zwischen uns funktioniert aber immer besser. Marie meldet sich , wenn sie raus muss.

Nachdem wir den halben Winter mit viel Geduld und zureden aus ihr heraus gekämmt haben ist ihr langes Fell seidiger. Der Blick der Nachbarn, wenn plötzlich Wolle statt Pollen durch den Garten fliegt … unbezahlbar.

Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung einen Hund aus dem Tierschutz zu uns zu nehmen. Ja…. dies bedeutet wesentlich mehr arbeit, da diese Tiere i.d.R. weder Leine noch Wohnung kennen. All dies ist für einen Anfänger wie wir es sind mit Sicherheit eine noch größere Herausforderung als für einen Hunde-Erfahrenen – diese ist aber- wenn man weiß auf was man sich einlässt- machbar!!!!!
Aber jeder noch so kleine Schritt wie die Aufforderung den Bauch zu krabbeln oder das erste Schwanzwedeln, wenn man nach Hause kommt ist so ein tolles Erlebnis. Der Blick von Marie wenn man ihr hilft, für sie schwere Situationen zu meistern, ist mehr Wert als alles andere. Jeden Tag nähern wir uns einander an auch wenn es manchmal Rückschläge gibt.

Schon nach einer Woche ist uns dieses sture und liebenswerte rumänische Mädchen so ans Herz gewachsen, dass es unvorstellbar ist jemals ohne sie zu sein.

Hoffentlich findet auch ihr „Euren“ Hund

Eure Familie Dülberg mit Marie (jetzt eingebürgerte Steuerzahlerin)

"Gemeinsam für die Hunde in Rumänien!"